Herne..
Der Herner Autor Volker W. Degener hat ein Buch über Eugen N. geschrieben. Der Wanne-Eickeler wurde bekannt, weil er wegen Beteiligung an sieben Morden zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Mit 16 Jahren wird der spätere mehrfache Mörder Eugen N. aus Wanne-Eickel vom Amtsgericht Bochum unter anderem wegen Rauschgifthandels in 80 Fällen zu einer Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. „Das hat er locker genommen, ganz easy“, zitierte „Der Spiegel“ damals einen Freund. Gleiches Zitat findet sich im aktuellem Buch von Volker W. Degener „Ein besonderes Kaliber“. Der Herner Autor hat einen Kriminalroman über Eugen N.’s kurze aber verheerende Verbrecherkarriere geschrieben. Sie endet mit der Verurteilung des damals 21-jährigen Eugen N.s zu lebenslanger Haft wegen der Beteiligung an sieben Morden. WAZ-Mitarbeiter Björn Bowinkelmann sprach mit Degener über seinen Krimi.
Herr Degener, wie kamen Sie zu der Idee, einen Krimi über einen Mörder aus Wanne-Eickel zu schreiben?
Volker W. Degener: Es war ein Experiment. Auf die Idee bin ich durch den Kommissar gekommen, der damals die Ermittlungen in dem Mord geleitet hat. Ich habe ihn im Jahre 2007 bei einem Lehrseminar für Polizeibeamte getroffen. Dort hat er über den Fall und seine Ermittlungsarbeit referiert. Im Anschluss habe ich ihn angesprochen, ob denn schon jemand die Geschichte über die Morde veröffentlicht hat.
Wie sind Sie bei der Arbeit an dem Buch vorgegangen?
Ich habe im Internet und bei der Presse über den Fall recherchiert, bin zu den Tatorten, auch nach Rotterdam gefahren, um mir ein Bild zu machen. Mein Grundgedanke für das Buch war die Frage: Warum hat Eugen N. die Morde begangen?
Haben Sie eine Antwort gefunden?
Nein, die Antwort bleibt aus. Das Buch ist eher eine Warnung, aber ein bisschen von der Persönlichkeit des Täters kommt rüber.
Haben Sie auch mit Eugen N., dem tatsächlichen Mörder gesprochen?
Nein, das war nicht möglich. An den kommt man gar nicht ran. Ich habe zwar bei der Polizei Bochum angefragt, jedoch ohne Erfolg. Auch über seine persönliche Entwicklung gab es nicht viel.
Brachte Ihre ehemalige Tätigkeit als Polizist und Sprecher des Polizeipräsidenten Bochum Ihnen Vorteile bei der Recherche?
Nein, ich war ja bereits nicht mehr im Dienst, als die Morde verübt wurden. Ich hatte keinen Zugriff auf Interna der Polizei und konnte auch keines der Gutachten einsehen.
Sie bezeichnen ihr Buch als „Tatsachenkrimi“. Wie viel Fiktion steckt trotzdem drin?
Die Namen habe ich alle verändert. Einiges ist ausgedacht, aber viele Zitate sind die Originalzitate der Beteiligten aus den Presseberichten.
Haben Sie auch Ereignisse ausgelassen?
Ja, zum Beispiel, dass der Angeklagte während der Gerichtsverhandlung mit seinem Anwalt Schach gespielt haben soll.