Herne. Der Fußballclub Westfalia Herne veranstaltet eine „Apokalypse Blau“: Ab Donnerstag, 22. November, verschenkt der Verein in der Herner Innenstadt 10 000 Freikarten für das letzte Heimspiel des Jahres gegen Wattenscheid 09. Voraussetzung: ein Einkauf in der Herner Innenstadt.

Die ruhmreichen Zeiten des Sportclubs Westfalia mögen ein paar Jahre her sein. Dennoch ist der SCW Hernes bester Fußballverein. Doch schon lange ärgern sie sich in Baukau, dass nur noch wenige Hundert Fans regelmäßig die Heimspiele im Stadion am Schloss besuchen. Das soll sich ändern, die Westfalia plant den nächsten PR-Coup: Ab Donnerstag, 22. November, verschenkt der Verein in der Herner Innenstadt 10 000 Freikarten für das letzte Heimspiel des Jahres gegen Wattenscheid 09.

Am Sonntag, 2. Dezember, kommt der Spitzenreiter der Oberliga Westfalen nach Baukau. Ein interessantes Spiel also. Wer eine Karte möchte, muss nur vorher in einem der Innenstadt-Geschäfte einkaufen, die Teil der Werbegemeinschaft IG City Herne sind. Die Westfalia, seit kurzem selbst Mitglied, hofft auf Resonanz: „Wir wollen so Zuschauer zurückgewinnen, die wir in der letzten Saison verloren haben“, sagt Sascha Loch, der Vorsitzende. Die Karten hätten einen Gesamtwert von 70 000 Euro. Bei der Werbegemeinschaft stieß die Idee auf offene Ohren, denn: „Egal, was gemacht wird, Hauptsache, es passiert was. Durch solche Aktionen kommen Leute in die Stadt“, so Schatzmeister Heinrich Beestermöller.

Das "letzte Heimspiel vor dem Weltuntergang"

Westfalia kündigt die Aktion mit martialischen Worten an und spricht vom „letzten Heimspiel vor dem Weltuntergang“. Hintergrund: Am 21. Dezember soll ja laut Maya-Kalender alles zu Ende sein, der SCW hat die Verschenkung daher mit „Apokalypse Blau“ überschrieben. Der Verein verlautbart weiter: „Der Weltuntergang wird wohl ausbleiben, für uns soll allerdings eine neue Zeitrechnung beginnen.“ Die „Schlacht“ gegen Wattenscheid solle zudem „nur für das Gästeteam mit einem Untergang enden“.

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Dass wirklich 10 000 Menschen ins Stadion kommen, ist indes ausgeschlossen. Denn der Verein gewährt aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 5000 Einlass. „Wir kalkulieren mit 1000 bis 1500 Zuschauern“, so Loch. Unabhängig von der Frage, ob überhaupt noch jemand vor Spielbeginn Karten kauft, wenn er sie umsonst haben kann, wären 1000 Besucher eine deutliche Steigerung: Beim letzten Heimspiel gegen Gütersloh kamen nur 220 Fans.

„Es fehlt in der Oberliga an Lokalderbys“, sagt Loch, Begegnungen mit Mannschaften aus Bielefeld, Beckum oder Münster zögen einfach nicht so viel Publikum an. Wattenscheid erwarte ein schweres Spiel: Nach Punktgewinnen gegen Lippstadt und Erndtebrück wähnt sich die Westfalia als „Favoritenschreck“.