Herne. Wolfgang Koplin ist Sportleiter und Waffenwart beim Bürgerschützenverein Holsterhausen. Manchmal sieht die Polizei nach dem Rechten.
Auf dem Tisch hinterm Schießstand steht eine Flasche Wasser. Nicht gerade das, was man beim Training eines Schützenvereins erwartet. Doch beim Schießen ist Alkohol tabu. Da hat Waffenwart Wolfgang Koplin ein Auge drauf. Seit mehr als 50 Jahren ist er Mitglied im Bürgerschützenverein Holsterhausen. „Und passiert ist in der langen Zeit nie etwas“, sagt der 65-Jährige.
Mindestens ein Training pro Monat
Wolfgang Koplin hat auch heute, wie fast jeden Dienstagabend, wieder Standaufsicht. Sein Name hängt – für alle gut sichtbar – an der großen Tafel neben dem Schießstand. Die zwei Schützen, die dort gerade trainieren, hat er im Blick. Seine Aufgabe teilt er sich mit Schützenbruder Armin Goronschewski. Bevor Wolfgang Koplin die Standaufsicht übernehmen durfte, musste er einen Wochenendkurs zum Thema Waffen-Sachkunde belegen. Erst nach bestandener Prüfung durfte er das erste Mal die Verantwortung über den Schießstand übernehmen. Der Schützenverein musste seinen Namen außerdem der Polizei melden. „Wenn doch mal was passiert, müssen die ja auch sofort wissen, wer hier verantwortlich ist“, sagt Koplin. Sicherheit ist ein großes Thema im Bürgerschützenverein Holsterhausen. Davon zeugen auch die schweren Tresore für Gewehre und Kleinkaliberpistolen an der Wand. Munition und Waffen sind selbstverständlich voneinander getrennt. Und nur Waffenwart Wolfgang Koplin hat die Schlüssel, die die dicken Stahltüren öffnen können. Knapp 400 Euro kostet so ein Tresorschrank – ein günstiger. Die Sicherheitsauflagen, die ein Schützenverein erfüllen müsse, seien mittlerweile sehr hoch. So gebe es für Kleinkaliberwaffen beispielsweise einen Schießbericht. Wer so eine Waffe besitzt, muss mindestens einmal im Monat damit trainieren und das auch im Schießbuch festhalten. Die Munition wird vom Verein ausgegeben und vorher abgezählt, so dass keine Munition nach draußen gelangen kann. „Bei uns kommt auch die Polizei sporadisch gucken, ob wir uns an die Regeln halten“, sagt der Vereinsvorsitzende Bernhard Koch.
Das gelte übrigens nicht nur für den Verein, sondern sogar auch fürs Privatleben. „Wer einen Waffenschrank mit Waffe zu Hause hat, der muss schon mit Polizeibesuchen rechnen“, erzählt Bernhard Koch. „Weiß dann die Ehefrau, wo der Schlüssel zum Schrank ist oder man selber liegt betrunken auf dem Sofa, dann ist die Waffenerlaubnis ganz schnell wieder weg.“