Herne. Die Stadt Herne will am Wochenende Impfteams in Problemviertel schicken. Die Menschen, die sich impfen lassen wollen, sollen kontrolliert werden.
Die Stadt Herne will am Pfingst-Wochenende mobile Impfteams in Herner Problemviertel schicken. Ein entsprechendes Konzept hat die Verwaltung nun erarbeitet und dem Land übermittelt, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) zur WAZ. Gibt es grünes Licht vom Gesundheitsministerium, dann könnten am Wochenende laut Stadt 1195 Dosen der Firma Johnson & Johnson verimpft werden. Bei diesem Vakzin reicht eine Impfung.
Erhalten sollen die Vakzine Menschen, die „in Sozialräumen mit erhöhtem Infektionsrisiko leben“, so der Sprachgebrauch der Stadt Herne. In Köln, wo die Impfteams erstmals eingesetzt wurden, war von Corona-Impfungen in sozialen Brennpunkten die Rede. Davon will die Stadt vor Ort nicht sprechen. Wo geimpft werden soll, wolle Herne in Absprache mit dem Land vorher nicht kommunizieren, so der OB. Grund seien die Erfahrungen in Köln: Dort hätten die Menschen der Zielgruppe nicht alle geimpft werden können.
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Gemeint ist: Als bekannt wurde, wo und wann geimpft wird, kamen auch Menschen aus anderen Stadtteilen und Priorisierungsgruppen und forderten eine Impfung. Nur so viel: Ein Impfteam soll am Pfingst-Wochenende in ein Viertel in Herne, eins in ein Viertel in Wanne-Eickel gehen, außerdem sollen Menschen gesondert ins Impfzentrum eingeladen werden, so Dudda.
Betroffene sollen von der Stadt Herne informiert werden
Mit dem Sonderkontingent an Corona-Impfstoffen komme das Land dem Wunsch der Städte nach, „gezielt in vulnerablen Sozialräumen mit einer hohen 7-Tages-Inzidenz impfen zu können“, hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef-Laumann am Donnerstagabend mitgeteilt. 15 Städte im Land erhielten die Extradosen, neben Herne gehören unter anderem auch Duisburg, Gelsenkirchen, Dortmund, Oberhausen, Hagen und Leverkusen dazu. Diese Städte seien auf Grundlage der 7-Tages-Inzidenz sowie der so genannten Mindestsicherungsquote – ein Indikator, der den prozentualen Anteil der Empfänger von Sozialleistungen an der Gesamtbevölkerung ausweist – ausgewählt worden, so das Land. Herne hatte im Vorfeld von sich aus darum gebeten, ebenfalls Impfteams in Viertel schicken zu können.
Die Stadt Herne will die Menschen in den Viertel kurzfristig informieren, sobald das Land die Sonder-Impfungen genehmigt, so die Stadt. Sie kündigt zudem an, dass sie vor Ort dann überprüfen werde, ob die Menschen, die sich impfen lassen wollten, tatsächlich zur Zielgruppe gehören.