Herne. Das Café Schollbrockhaus im Herner Schlosspark Strünkede steht seit einem halben Jahr leer. Nun ist der Bereich um die Gastronomie abgezäunt.

Unter alten Bäumen ein Bier trinken, mit Blick auf das Schloss den Feierabend genießen: Im Strünkeder Park momentan keine Option, auch wenn anderswo dank der Inzidenzwerte die Biergärten wieder belebt sind. Das Café Schollbrockhaus hat kurz vor dem Jahreswechsel geschlossen und seitdem nicht wieder geöffnet. Ein Bauzaun riegelt die Gaststätte auf der Eingangsseite ab.

Pläne nach Auszug der Pächterin

Das Schollbrockhaus ist Teil des Schlosspark-Ensembles in Herne-Baukau.
Das Schollbrockhaus ist Teil des Schlosspark-Ensembles in Herne-Baukau. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Fristgerecht hat die langjährige Pächterin des Cafés, Stefanie Korte, nach 23 Jahren zum 31. Dezember 2020 gekündigt. Zwei Bewerber hatten sich damals bereits bei der Stadt gemeldet, die das Fachwerkhaus verpachtet. Ihnen habe man mitgeteilt, so ein Stadtsprecher im Dezember, dass zunächst der Fachbereich Gebäudemanagement den allgemeinen baulichen Zustand des gesamten Gebäudes beurteilen müsse. Die dazu erforderlichen Begehungen und Besichtigungen sollten Anfang des Jahres 2021, also nach der Objektübergabe stattfinden.

Noch im Dezember war der Pächterauszug auch Thema in der Sitzung des Kulturausschusses. Stadtrat Frank Burbulla, zurzeit Kulturdezernent, sprach über verwaltungsinterne Überlegungen, die Gastronomie als Teil eines Gesamtensembles mit Schloss, Schlosspark, Kapelle und Galerie zu betrachten. Fördermöglichkeiten sollten geprüft werden.

Kunstverein würde neuen Pächter begrüßen

Ob dieses im vergangenen halben Jahr geschehen ist, wie der derzeitige bauliche Zustand ist und welche Konzepte inzwischen entwickelt worden sind, konnte die Stadt auf Anfrage nicht beantworten. „Gegenwärtig werden im Hinblick auf das Schollbrockhaus verwaltungsintern noch verschiedene Optionen beraten“, so ein Stadtsprecher.

Thomas Isenburg, Vorsitzender des Kunstvereins Schollbrockhaus, würde es begrüßen, wenn sich etwas bewegte. Der Künstler-Verein teilt sich mit der Gastronomie das Haus. Mit Bedauern hat Isenberg schon Anzeichen von Vandalismus beobachtet. So sei der Schaukasten mit der Speisekarte zertrümmert worden. Isenburg findet die jetzige Situation, den Leerstand, „ziemlich unbefriedigend“. Man arbeite super mit der Stadt zusammen, versichert er, er könne sich aber den Park insgesamt gepflegter vorstellen. Wenn das Café weiterlaufen würde, würde das den Verein freuen, so Isenburg. Er wünscht sich einen Pächter, „mit dem man gerne zusammenarbeitet“.

Park als Ganzes in den Blick nehmen

Auch die Kulturausschussvorsitzende Bettina Szelag (CDU) kann sich für die Idee erwärmen, den Park als Ganzes mit dem Schloss und der Galerie in den Blick zu nehmen. Die Gastronomie kann sie sich gut als Ziel oder Station von Ausflüglern vorstellen, ob italisches Restaurant oder Café. Eine Kombination von Ausstellungsbesuch und Einkehr zum Essen und Trinken jedenfalls erscheint ihr wünschenswert. „Da müssen wir auch als Politik die Weichen stellen. Das ist eine Idee, die wir schon länger vor uns her tragen.“

Oliver Doetzer-Berweger, Leiter des Emschertalmuseums, bleibt in der Frage unverbindlich: „Das Emschertal-Museum freut sich über alles, was dazu beiträgt, den Schlosspark positiv nach vorne zu bringen.“

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