Heiligenhaus. Der Boden in der Halle der St.-Suitbertus-Schule muss ausgetauscht werden. Warum es noch einige Wochen dauert und was die Ursache des Wasserschadens ist.

Wenn ein Boden anfängt, sich zu wellen, dann ist das nie ein gutes Zeichen. So auch in der Sporthalle der Suitbertus-Schule am Sportfeld in Heiligenhaus, wo genau das in der Vorweihnachtszeit auffiel. Als der Boden an einigen Stellen zunächst vorsichtig geöffnet wurde, war schnell klar: „Das ist ein größeres Problem“, wie sich Erster Beigeordneter Björn Kerkmann noch gut an den Tag erinnert. Denn: Das Wasser stand zentimeterhoch unter dem Boden.

Während in sozialen Medien schnell Bummel-Vorwürfe in Richtung Stadt laut wurden, berichtet Kerkmann: „Bereits zwei Tage nach der Öffnung des Bodens haben wir Ausschachtungen vorgenommen – auf der Suche nach der Ursache.“ Es war am Ende allerdings nicht, wie zunächst vermutet, ein gebrochenes Rohr, sondern eine Abdichtung im Bereich einer Ausgangstür, die vor einigen Jahren als zusätzlicher Rettungsweg eingebaut wurde.

Sanierungsarbeiten in der Sporthalle Heiligenhaus dauern noch an

Unentdeckt sei offenbar, so Kerkmann, über einen langen Zeitraum hinweg Wasser unter den Hallenboden gelaufen.

Nun ist ein Hallenboden eine recht komplexe Konstruktion: „Man kann ihn nicht einfach wie einen Teppich oder Laminat rausreißen und neu verlegen“, so der Erste Beigeordnete. Denn: Damit Stürze weniger schlimme Folgen haben und die Gelenke der Sporttreibenden geschont werden, gibt der Bodenbelag bei Belastungen nach. Traditionell sorgt dafür eine Holz-Unterkonstruktion mit Schwingträgern, einem Blindboden und einer Lastverteilerplatte. Dieser ganze Unterbau ist durch das Wasser zerstört – „und ein neuer, moderner Aufbau ist komplett anders“, so Kerkmann.

Austausch des Bodens kostet die Stadt Heiligenhaus knapp 70.000 Euro

Insofern kostet der Austausch unter dem Strich auch knapp 70.000 Euro – „leider kein Versicherungsfall“, so der Erste Beigeordnete und Kämmerer, der Aufträge in dieser Größenordnung nicht mal eben an das erstbeste Unternehmen vergeben darf. Es mussten also mehrere Angebote eingeholt werden – „mittlerweile ist die Vergabe aber abgeschlossen“, sodass die Arbeiten nun losgehen können. Ende der vergangenen Woche wurde der alte Boden vollständig herausgerissen.

Der komplexe Unterbau des Schwingbodens.
Der komplexe Unterbau des Schwingbodens. © Stadt Heiligenhaus | Stadt heiligenhaus

Kerkmann glaubt, dass die Halle im März wieder für den Sportbetrieb freigegeben werden kann. „Wir nutzen die Zeit, um zwei andere Themen anzugehen.“ Zum einen weichen die alten Neonröhren einer modernen LED-Beleuchtung: „Das ist insofern unausweichlich, weil die Röhren so nicht mehr hergestellt werden und unsere Vorräte langsam aufgebraucht sind“, so Kerkmann. Man spare dadurch aber auch Energie. Zum anderen werden die alten Oberlichter der Halle ausgetauscht. Kosten für beide Maßnahmen: rund 40.000 Euro.

Zeit wird genutzt, um auch andere Arbeiten zu erledigen

„Man sieht also: Wir geben nicht nur Geld für Flüchtlinge aus“, begegnet Kerkmann entsprechenden Aussagen in sozialen Medien. „Sport – insbesondere Schulsport – ist ein wichtiges Thema.“ Insofern habe man auch keine Sekunde gezögert, die Reparatur in Auftrag zu geben. „Es geht halt alles nur nicht von heute auf morgen.“

Schüler werden mit Bussen zu anderen Hallen gebracht

Damit für die Suitbertus-Schüler weiter Sportunterricht stattfinden kann, verzichten andere Schulen auf Hallenzeiten und die Grundschüler werden mit Bussen in die Unterilp, in die Karl-Heinz-Klein-Halle und in die Halle des Immanuel-Kant-Gymnasiums gebracht. „Keine ideale Lösung“, weiß Kerkmann, „aber die derzeit bestmögliche“.

Ist die Suitbertus-Sporthalle wieder freigegeben, geht die Stadt das nächste Thema an der Schule an: die Sanierung der Toiletten. „Und wir werden zeitnah auch die Ingenieur-Leistungen für die Aufstockung ausschreiben“, so Kerkmann.