Heiligenhaus. Die Abfuhr ist in der vergangenen Wochen in vielen Straßen nicht am vorgesehenen Tag erfolgt. Es ist nicht das erste Mal, dass RMG für Chaos sorgt.
Ein Heiligenhauser, der an der Straße Zum Wassermangel wohnt, macht seinem Ärger in einer Mail an die Redaktion Luft: „Nachdem ein paar Monate ausnahmsweise mal alles geklappt hat, ist jetzt schon wieder Chaos!“ Der Grund seines Ärgers ist die Abholung der gelben Tonnen bzw. Säcke. Seit Jahresbeginn gelten – wie in vielen anderen Städten im Kreis Mettmann auch – neue Abfuhrtage. Im Bereich Wassermangel beispielsweise hat sich die zweiwöchentliche Abfuhr der Wertstoffe von Dienstag auf Donnerstag verschoben.
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Aber auch am Donnerstag blieben dort die Tonnen stehen – „ohne irgendeine Information“, so der Anwohner, der beobachtete, dass einige Nachbarn die Tonnen recht ratlos am Abend ungeleert wieder auf die Grundstücke holten. Am nächsten Tag kam die Firma RMG, die seit 2023 für die gelben Tonnen und Säcke im Kreis Mettmann (außer in Velbert) verantwortlich ist, dann.
Heiligenhauser machen auf Facebook ihrem Ärger Luft
Auf Facebook häufen sich derzeit ähnliche Geschichten – auch aus anderen Teilen der Stadt. Der Tenor immer wieder: Die Abholung erfolgte nicht am angegebenen Tag. Meist sei das Abfuhrfahrzeug am Folgetag gekommen, in einigen Fällen aber erst mehrere Tage später. „Paradiesische Zustände für Ratten“, schreibt ein Facebook-User. Andere zeigen Verständnis: „Das kann bei so einer Umstellung der Abfuhrtage mal passieren und spielt sich bestimmt ein.“
Entsorger antwortet auf Anfrage bislang nicht – das sagt die Hotline
Eine Anfrage unserer Redaktion bei RMG blieb bislang unbeantwortet. An der Hotline des Entsorgungsunternehmens mit Hauptsitz in Eltville gab es für die Betroffenen die Aussage: „Interne Gründe.“ Es habe viele Nachabholungen gegeben, so dass es zu Verzögerungen gekommen sei. Die Empfehlung von RMG: „Trotzdem am vorgesehenen Tag Tonnen rausstellen bzw. Säcke an die Straße legen.“
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Erst Ärger um Tonnen-Austausch, dann fehlten gelbe Säcke in Heiligenhaus
RMG hatte bereits zu Beginn des Jahres 2023 für reichlich Ärger in Heiligenhaus gesorgt. Zum Jahreswechsel hatte das Unternehmen die Entsorgung von gelben Tonnen und Säcken von der Awista übernommen – samt einem damit verbundenen Austausch der Tonnen. Dass es dabei alles andere als rund lief, begründete RMG mit einem fehlerhaften Behälterkataster. Einzelne Straßenzüge mussten bis in den Mai hinein auf neue Tonnen warten.
Mitte 2024 dann neuer Ärger: An zahlreichen Ausgabestellen waren laut Lesern dieser Zeitungen über Monate hinweg keine gelben Säcke verfügbar. Eine wirkliche Begründung gab es damals nicht – nur den Rat, im Fall der Fälle doch bitte einfach Säcke aus anderen Städten zu nutzen.
Stadt Heiligenhaus hat mit der Auswahl des Entsorgers nichts zu tun
In den Diskussionen wird immer wieder auch die Stadt Heiligenhaus kritisiert, was sie denn da für ein Unternehmen ausgewählt habe. „Wohl mal wieder den Billigsten genommen“, heißt es immer wieder auf Facebook. „Wir als Stadt hatten und haben mit diesem Thema aber tatsächlich so gut wie nichts zu tun, höchstens stimmen wir Abfuhrtage mit dem Unternehmen ab“, erklärte Fachbereichsleiter Jürgen Hollenberg 2023 im Gespräch mit der Redaktion.
Auch der Kreis Mettmann ist entgegen anderslautender Gerüchte nicht involviert, denn das Duale System ist eine rein privatrechtliche Angelegenheit. Bundesweit gibt es rund zehn Firmen, die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen für Industrie und Handel organisieren. Diese Firmen wiederum müssen – so sieht es das Vergaberecht vor – alle drei Jahre die vor Ort zu erbringenden Dienstleistungen neu ausschreiben.
Und im Rahmen solch einer turnusgemäßen Ausschreibung hatte die Firma RMG den bisherigen Dienstleister Awista in neun von zehn Städten des Kreises Mettmann unterboten und so den Zuschlag erhalten. Darum kann sie Stadtverwaltung auch nicht helfen, wenn sich Bürger im Rathaus beschweren.