Heiligenhaus. Die Sperrung der Selbecker Straße sorgt für Verkehrschaos. Weiter geht es dort derzeit aber nicht. So begründen die Stadtwerke das – und so geht es weiter.
Wer zu Zeiten des Berufsverkehrs über die Ratinger Straße nach Heiligenhaus hineinfährt, sollte einiges an Zeit und Geduld mitbringen: Die Vollsperrung der Selbecker Straße sorgt seit Mitte November und noch immer regelmäßig für Rückstaus, die morgens und nachmittags fast bis zur Autobahn reichen. Die Vorab-Prognose von Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann, dass es bezüglich des Verkehrs keine größeren Probleme geben werde, hat sich somit nicht bewahrheitet. Und: Es wird auch noch eine Weile so bleiben.
Die Versorgungsleitungen in der Selbecker Straße werden erneuert, um die Gas-, Wasser- und Stromversorgung in diesem Bereich zu verbessern, und das auf einer Gesamtlänge von 410 Metern.
Es gab Kritik auch aus der Heiligenhauser Politik
Die Arbeiten werden in drei Bauabschnitte unterteilt, „wir hoffen, dass wir mit dem ersten Abschnitt vor Weihnachten durch sind und dann im neuen Jahr mit dem zweiten Abschnitt beginnen können“, hatte Michael Scheidtmann Mitte November gesagt – nachdem es reichlich Kritik aus Politik und dem Rathaus am Zeitpunkt der Arbeiten gegeben hatte.
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Fünf Grad sind Minimum für die Arbeiten
Tatsächlich ist der erste Abschnitt von der Kreuzung am Tennisclub Rot Weiß bis zur ersten Einmündung des Heljensbades geschafft, momentan allerdings ruhen die Arbeiten komplett. „Aufgrund der niedrigen Temperaturen mussten die Arbeiten unterbrochen werden“ erläutert Michael Gallinat, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerken, die Pause. „Für den Erdbau ist es wichtig, dass der Frost aus dem Boden ist. Für Schweißarbeiten sind fünf Grad Celsius das Minimum, hier können wir aber mit dem Aufbau von Zelten unterstützen.“ In den vergangenen Wintern sei es aufgrund der milden Temperaturen möglich gewesen, fast durchgängig zu arbeiten, das gehe diesmal eben nicht. „Der Plan ist aber, dass es in der kommenden Woche weitergeht, es soll wieder etwas wärmer werden.“
Stadtwerke Heiligenhaus halten Vollsperrung für sinnvoll
Auf einer Länge von 120 Metern lägen die benötigten Gas- und Wasserrohre sowie die Schutzrohre für die Stromversorgung schon im Boden, weitere 290 Meter gelte es noch zu verlegen. Das gehe schneller, so Gallinat, wenn eine Straße vollgesperrt sei, da die benötigten Lkw ohne Wartezeiten an- und abfahren könnten: „Niemand sperrt eine Straße, um Autofahrer oder Anwohner zu ärgern.“
Jeweils 48 oder sogar 60 Meter weit wird die Straßendecke geöffnet, dann werden dort die zwölf Meter langen Gas- und Wasser-Rohre und die sechs Meter langen Schutzrohre verlegt. Hausanschlüsse müssen nur fünf verlegt werden, „das geht dann ganz schnell“. Sind die Arbeiten abgeschlossen und die Rohre an der Höseler Straße eingebunden, erfolgt außerdem noch eine Hygieneuntersuchung, durch die das Trinkwasser getestet wird.
Darum müssen die Arbeiten jetzt stattfinden
Eine hohe Priorität haben die Arbeiten, weil das Heljensbad bald abgerissen und ein Neubau an gleicher Stelle errichtet wird – „bis dahin sollen alle Leitungen ertüchtigt sein, sodass keine weiteren Arbeiten zu Zeiten des Baus notwendig sind“, so Gallinat. Für Fußgänger und Radfahrer ist der Bereich der Vollsperrung aber jederzeit weiterhin passierbar, die Zufahrt für Kranken- und Feuerwehrfahrzeuge ist gewährleistet. Auch der Tennisclub, die dort ansässigen Firmen sowie das Heljensbad können mit dem Auto erreicht werden.