Heiligenhaus. Eine Statistik des Schulministeriums zeigt, wie viele Stunden an Schulen in Heiligenhaus nach Plan stattfinden, vertreten werden oder ersatzlos ausfallen.
„Mathe fällt schon wieder aus?“ Diesen Satz – vielleicht leicht abgewandelt mit anderen Fächern – haben wohl die meisten Heiligenhauser Eltern mit Blick auf den Vertretungsplan ihrer Kinder schon mal gesagt. Mal findet sich ein Vertretungslehrer, mal fällt der Unterricht ersatzlos aus. Und gefühlt häufen sich die Ausfälle und Vertretungen an den Schulen.
Aber ist das wirklich so? Das nordrhein-westfälische Schulministerium hat nun die Daten aller Schulen im Land zusammengetragen und stellt diese auch öffentlich zur Verfügung. Die Statistik, die das Schuljahr 2023/24 abbildet, zeigt, wie verlässlich die Stundenpläne an der Schule eingehalten werden.
So ist die Situation an den Grundschulen in Heiligenhaus
An der Regenbogenschule in Heiligenhaus wurde 89,4 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan erteilt – der beste Wert stadtweit. Zum Vergleich: Der landesweite Durchschnitt der Grundschulen liegt bei lediglich knapp über 80 Prozent. Weitere 3,7 Prozent des Unterrichts wurden „in besonderer Form“ erteilt, beispielsweise bei Klassenfahrten oder Projektwochen (Landesschnitt: 5,4 Prozent). 4,7 Prozent des Unterrichts in der Unterilp wurden von Lehrern vertreten (Landesschnitt: 11,2 Prozent), 2,3 Prozent entfielen ersatzlos (Landesschnitt: 3,0 Prozent).
Anders das Bild an der St.-Suitbertus-Schule: Hier wurden 79 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan erteilt, 8,2 Prozent in besonderer Form, 9,8 Prozent des Unterrichts wurde von Vertretungslehrern gegeben, 2,9 Prozent entfielen.
An der Adolf-Clarenbach-Grundschule in Isenbügel war der Anteil des Vertretungsunterrichts mit 14,2 Prozent recht hoch, dafür fiel nur wenig Unterricht (2,1 Prozent) ersatzlos aus. 79,5 Prozent der Stunden konnten wie geplant gegeben werden. Der Anteil des Unterrichts in besonderer Form lag bei 4,2 Prozent.
81,1 Prozent des Unterrichts an der Grundschule Schulstraße wurde nach Plan erteilt, 13,2 Prozent des Unterrichts wurde vertreten, 1,7 Prozent der Stunden fielen aus.
Der Blick nach Hetterscheidt zeigt, dass es dort im Schuljahr 2023/24 offenbar größere Probleme gab, den Unterricht planmäßig stattfinden zu lassen: Das gelang an der Gerhard-Tersteegen-Grundschule lediglich in 68,9 Prozent der Fälle. 21,3 Prozent des Unterrichts wurde vertreten, 3,9 Prozent fiel ersatzlos aus. Unterricht in besonderer Form gab es in 5,9 Prozent aller Stunden. Auf Anfrage der Redaktion möchte sich Schulleiterin Katrin Jensen nach Rücksprache mit der Schulaufsicht zu der Thematik nicht äußern: Es gebe keine Einzelauskünfte von Schulen.
So viel Unterricht fiel an den weiterführenden Heiligenhauser Schulen aus
An der Realschule konnte lediglich 72,8 Prozent gemäß Stundenplan unterrichtet werden – der Schnitt der NRW-Realschulen liegt bei 75,7 Prozent. „Vertretung bei ...“ hieß es in 10,9 Prozent aller Stunden. Unschön: 10 Prozent (Landesschnitt: 6,5 Prozent) des Unterrichts fiel ersatzlos aus.
Bei Gesamtschulen und Gymnasien unterscheidet die Statistik nach Sekundarstufe (Sek.) 1 und 2. An der Gesamtschule Heiligenhaus wurde in der Sek.1 lediglich 68,2 Prozent des Unterrichts nach Plan erteilt (Landesdurchschnitt: 73,1 Prozent). Das ist der stadtweit schlechteste Wert. Der Anteil des Unterrichts in besonderer Form liegt mit 9,3 Prozent über dem Durchschnitt (7,6 Prozent). 11,8 Prozent des Unterrichts wurde vertreten, 10,6 Prozent fiel ersatzlos aus.
In der Sek.2 der Gesamtschule sah es etwas besser aus: 73,4 Prozent des Unterrichts fand planmäßig statt, 8,5 Prozent in besonderer Form, 0,8 Prozent wurde vertreten, in zehn Prozent der Stunden mussten Schüler eigenverantwortlich arbeiten und 4,8 Prozent des Unterrichts fielen ersatzlos aus.
Am Immanuel-Kant-Gymnasium konnte in der Sek.1 mit 82,8 Prozent mehr Unterricht als im Landesschnitt der Gymnasien (79,4 Prozent) planmäßig stattfinden. 8,7 Prozent des Unterrichts wurde vertreten, 2,9 Prozent fiel ersatzlos aus. In der Sek.2 gab es 79,7 Prozent planmäßigen Unterricht, in 12 Prozent wurde eigenverantwortlich gearbeitet, nur 0,2 Prozent des Unterrichts fiel aus, 0,1 Prozent wurde vertreten.