Heiligenhaus. Ein weiteres Nadelöhr im ohnehin schon geplagten Berufsverkehr in Heiligenhaus wird erneut dicht gemacht: Die Stadtwerke erneuern die Leitungen in der Selbecker Straße. Eine Analyse.
Vollsperrung der Selbecker Straße: Das hat es zuletzt im Sommer 2023 gegeben und für ordentlich Rückstau im Berufsverkehr gesorgt. Erneuert wurden im Tiefbau die Mischwasserdruckleitung vom Pumpwerk Selbeck aus sowie die Gas- und Wasserleitungen, verlegt wurden zudem Kabelschutzrohre. Nun folgt die nächste Vollsperrung für den Durchgangsverkehr ab Montag, 18. November. Viele Heiligenhauser sind verwundert und fragen sich: „Warum jetzt und warum erneut?“ Was die Stadtwerke Heiligenhaus dazu sagen.
Die fehlende S6 in Ratingen-Hösel, die Bauarbeiten an der Brachter Straße in Ratingen-Homberg, und nun auch noch eine Vollsperrung der Selbecker Straße (Anlieger können natürlich einfahren): Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu erahnen, dass Autofahrer, aber auch Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs, weitere Zeit im Berufsverkehr einkalkulieren sollten. Denn schon im Sommer 2023 zeigte sich, dass die Selbecker Straße zwischen der Ratinger und der Höseler Straße zumindest etwas Druck herausnimmt im Bereich Höseler Platz.
„Ungeschickt“: Was die Heiligenhauser zur Sperrung sagen
Nun teilen die Stadtwerke mit, dass sie ab Montag, 18. November, die Versorgungsleitungen entlang der Selbecker Straße auf einer Gesamtlänge von rund 460 Metern erneuern müssen: „Diese Maßnahme ist notwendig, um die Gas-, Wasser- und Stromversorgung in diesem Bereich zu verbessern und die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ Aber wurden Gas- und Wasserleitungen nicht schon im letzten Jahr erneuert? „Teilweise in einem anderen Bereich“, heißt es da aus dem Rathaus. „Ich glaube manchmal, mit geschickter Planung und etwas Absprache könnte man manche Kosten und unnötigen Ärger vermeiden“, findet da ein Heiligenhauser bei Facebook und erntet viel Zustimmung; und auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Herre meint: „Ich finde es sehr ungeschickt.“
Die Arbeiten werden in drei Bauabschnitte unterteilt, „wir hoffen, dass wir mit dem ersten Abschnitt vor Weihnachten durch sind und dann im neuen Jahr mit dem zweiten Abschnitt beginnen können“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann. Er sehe keine große Problematik beim derzeitigen Zeitpunkt der Bauarbeiten, was den Verkehr angehe. „Es tut uns leid, aber wir müssen die Arbeiten jetzt durchführen, wir haben keine andere Möglichkeit“.
Arbeiten müssen bis zu Freibadsaison abgeschlossen sein
Die Arbeiten müssten bis zur Freibadsaison abgeschlossen sein; dass es in den Wintermonaten auch immer zu Verzögerungen kommen könne, muss man mit einkalkulieren. „Der von der Stadtwerke Heiligenhaus beauftragte Tiefbauunternehmer, die Firma Krasniqi aus Heiligenhaus, wird die Arbeiten durchführen und schnellstmöglich zum Abschluss bringen“, heißt es weiter von den Stadtwerken. Der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein sieht ein, dass es zwar durch die Bauarbeiten zu weiteren Verzögerungen kommen könnte, „eine Vollsperrung ist immer ärgerlich, zu jedem Zeitpunkt. Aber es ist jetzt wohl nicht anders möglich und leider nicht vermeidbar“.
Der erste Bauabschnitt (von der Kreuzung am Tennisclub Rot Weiß bis zur ersten Einmündung des Heljensbades), der am Montag startet, sei mit einer Bauzeit von etwa acht Wochen angesetzt. Der zweite Bauabschnitt geht bis zur Einfahrt Hauptparkplatz Heljensbad, der dritte Abschnitt dann bis zur Höseler Straße. Für Fußgänger und Radfahrer bleibe der Bereich der Vollsperrung weiterhin passierbar, die Zufahrt für Kranken- und Feuerwehrfahrzeuge sei zu jeder Zeit gewährleistet. Auch der Tennisclub, die dort ansässigen Firmen sowie das Heljensbad seien immer erreichbar, versichert Scheidtmann.