Heiligenhaus. Display und Technik der „Neanderland“-Infosäule am Rande des Hefelmannparks massiv beschädigt. Wie der Kreis Mettmann auf den Vandalismus reagiert.
Gäste-Infos immer und überall verfügbar – egal ob Feiertag, Abendstunden, Sonne oder Schnee: Das sollen die digitalen „Neanderland“-Info-Stelen liefern. Es gibt dort Tipps für den nächsten Ausflug, Karten zur Orientierung oder Veranstaltungshighlights der Region.
An der Info-Stele im Heiligenhauser Hefelmannpark, direkt am Panoramaradweg, nun allerdings nicht mehr. Das dicke Sicherheitsglas-Display wurde bereits zum zweiten Mal mit massiver Gewalt zerstört, dabei wurde auch die darunter verbaute Technik beschädigt. In der Nacht zu Freitag vergriffen sich Vandalen dann erneut an der Stele und rissen sie komplett vom Sockel.
Insgesamt gibt es fünf digitale Info-Stelen in Heiligenhaus
Insgesamt 33 der „digitalen Kioske“, wie sie auch genannt werden, gibt es insgesamt im Kreis Mettmann, davon 22, die drinnen und elf, die unter freiem Himmel stehen – fünf davon in Heiligenhaus. Standorte sind der Rathausplatz, der Place de Meaux, der Kirchplatz, der Parkplatz des Museums Abtsküche und eben der Hefelmannpark. Dort befindet sich die Stele direkt am Panoramaradweg hinter den Gebäuden der Hochschule Bochum.
Hefelmannpark ist der bislang einzige Problem-Standort
Die Beleuchtung in den Abendstunden ist dort nur spärlich. Die nächsten Häuser liegen nach unten versetzt am Nordring. Von dort aus bekommt man nicht unbedingt mit, was nur wenige Meter entfernt am Parkrand passiert. „Es ist der einzige problematische Standort“, so Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Seit knapp einem Jahr gibt es die Stelen – zwei massive Schäden gab es seither. Beide im Hefelmannpark, wo es in jüngerer Vergangenheit immer wieder mal zu Problemen kam. So wurde auch die Stahl-Skulpur, die an das frühere Haus Hefelmann erinnert, bereits schwer beschädigt. Auf dem Campus-Gelände griff eine Gruppe von rund 20 Personen im Jahr 2022 zwei 16-Jährige an.
Kosten für Reparaturen trägt der Steuerzahler
„Wir müssen nun überlegen, ob wir den Standort beibehalten“, sagt Daniela Hitzemann. Denn: Die Kosten für die Reparatur trägt der Kreis Mettmann – und damit der Steuerzahler. Angeschafft wurden die Stelen mit Fördermitteln der Europäischen Union, mit denen die Folgen der Covid-19-Pandemie abgefedert werden sollten und mit denen Tourismusorganisationen in NRW eine adäquate Ausstattung mit Blick auf die neuen Anforderungen und Voraussetzungen für eine wettbewerbsfähige Tourismusdestination im digitalen Zeitalter erhalten sollten. Insgesamt haben die Stelen einen Wert von 250.000 Euro, so Hitzemann.
Kreis erstattet Anzeige wegen Sachbeschädigung
Kosten für die Aufstellung – es mussten zum Beispiel Sockel gegossen werden – und Stromanschluss haben die Städte getragen. „Es ist schade, dass dann so etwas passiert“, sagt Hitzemann. „Wir hatten gehofft, dass die soziale Kontrolle groß genug ist. Am betreffenden Standort scheint das nicht der Fall zu sein.“ Der Kreis werde natürlich Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten.