Heiligenhaus. Die Stadt hat für die Unterbringung von Geflüchteten in Kürze eine weitere große Unterkunft zur Verfügung. So ist die Situation aktuell.

Im Vergleich zu anderen Städten in der Umgebung, die teilweise bereits Sporthallen belegt oder zumindest vorsorglich geblockt haben, ist die Situation der Unterbringung von Geflüchteten in Heiligenhaus aktuell halbwegs entspannt. Das geht aus einer Vorlage der Stadtverwaltung für den Ausschuss für Soziales, Integration und Ehrenamt, der am 5. November tagt, hervor.

Demnach hat die Stadt derzeit 454 Asylbewerber und Geflüchtete in verschiedenen Unterkünften untergebracht – bei etwas über 500 Plätzen, die zur Verfügung stehen.

Die meisten von ihnen (151) wohnen in der Unterkunft an der Harzstraße, die damit auch so gut wie voll ausgelastet ist. Ebenfalls keine freien Plätze gibt es in der Unterkunft an der Ludgerusstraße, wohingegen im Haus Selbeck 13 der bislang 90 nutzbaren Plätze frei sind.

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Warum es bei Haus Selbeck in Heiligenhaus zu Verzögerungen kam

Dort an der Rügenstraße wird sich voraussichtlich Mitte November noch einmal etwas tun, denn dann soll auch Gebäude 2 von Haus Selbeck, das beim Erwerb durch die Stadt Heiligenhaus im Rahmen einer Zwangsversteigerung noch im Rohbau war, endlich bezugsbereit sein – deutlich später als zunächst gehofft. Die Mehrzahl der einst vom ursprünglichen Investor beauftragten Baufirmen hatte jedoch eine Fortführung der noch offenen Arbeiten abgelehnt, „da jede Firma aufgrund der Insolvenz des damaligen Eigentümers finanzielle Einbußen hatte“, hieß es im Februar im Immobilienausschuss. Es mussten also neue Fachfirmen gefunden werden.

Darum ist die Aufnahmequote in Heiligenhaus so niedrig

Fragen wirft indes der Blick auf die Heiligenhauser Aufnahmequote für Flüchtlinge auf. Diese lag am 11. Oktober bei gerade einmal 3,63 Prozent, was bedeuten würde, dass die Stadt noch 441 Flüchtlinge aufzunehmen hätte. Hier gibt es aber eine plausible Erklärung: Bedingt durch die Erkrankung der zuständigen städtischen Mitarbeiterin ist für August 2024 keine Meldung an die zuständigen Behörden erfolgt. Das werde nun nachgeholt, so dass die Zahlen sich wieder einpendeln werden, so die Stadt.

Die letzte realistische Aufnahmequote betrug mit Stand 20. September 93,3 Prozent, was der Aufnahme von weiteren 30 Flüchtlingen entspricht. Die Aufnahmequote bei anerkannten Flüchtlingen beträgt indes 119,3 Prozent. „Dies bedeutet, dass Heiligenhaus grundsätzlich keine Aufnahmeverpflichtung hat“, so die Verwaltung in ihrer Ausschussvorlage: „Dennoch werden weiterhin ukrainische Staatsangehörige zugewiesen.“