Heiligenhaus. Erst kommt tagelang nichts, dann ein ganzer Berg auf einmal: Ein Heiligenhauser ärgert sich über die Briefzustellung der Post. Die äußert sich nun.
Dass montags der Briefkasten häufiger leer bleibt, daran haben sich einige Anwohnerinnen und Anwohner der Heide schon gewöhnt. Doch nun sind sie sauer: „Unser Zusteller hat offenbar gekündigt, seitdem haben wir massive Probleme und bekommen nur noch selten unsere Post“, beklagt ein Anwohner gegenüber dieser Zeitung. Warum er sich ärgert und was die Deutsche Post dazu sagt.
Wer auf einen Brief wartet, der ist natürlich immer besonders ungeduldig. „Ich habe dann in der Nachbarschaft herumgefragt, da haben mir die meisten gesagt, dass sie sich auch wundern und das Gefühl haben, dass die Post nicht mehr täglich kommt. Viele ärgern sich darüber, aber keiner macht was“, berichtet der WAZ-Leser. So habe er selber versucht, Kontakt zur Post aufzunehmen, „wir haben ja keine richtige Filiale mehr vor Ort, aber man weiß ja, wo die Zusteller sich morgens treffen, sortieren und losfahren. Doch auch da hat keiner aufgemacht“, beklagt der Anwohner. Auch über die Homepage der Deutschen Post beziehungsweise DHL habe er versucht, einen Kontakt ausfindig zu machen, wo er sich beschweren kann, „aber erst findet man nichts, dann versucht man sämtliche Telefonnummern und landet immer bei einem Computer“.
DHL bedauert derzeitige Situation in Heiligenhaus
Recht frustriert sei er nun, „da muss man doch was machen, auch von Seiten der Stadt, da muss der Bürgermeister doch mal tätig werden“, findet er. Doch was sagt die Post, beziehungsweise die DHL Group, denn zu der derzeitigen Situation? „Leider erfolgt die Zustellung in einigen Bereichen in Heiligenhaus derzeit nicht in der Qualität, wie es unsere Kundinnen und Kunden gewohnt sind, wir bedauern die Unannehmlichkeiten“, bestätigt Britta Töllner von der Pressestelle Düsseldorf.
Die bestehende Herausforderung sei eine überdurchschnittlich hohe Sendungsmenge in der jetzigen Urlaubszeit: „Durch Einsatz von Vertretungskräften und Neueinstellungen versuchen wir, Laufzeitverzögerungen auf ein Minimum zu begrenzen und die gewohnte Qualität wieder sicherzustellen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihr Bestes, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Die Situation für unsere Kunden sollte sich alsbald wieder normalisieren“, verspricht sie.
Diese Tipps gibt es von der Verbraucherzentrale
Dass es derzeit bundesweit zu Problemen bei der Zustellung kommt, räumte die DHL Group schon vor einigen Wochen ein. Und auch die Verbraucherzentralen verzeichnen immer häufiger Beschwerden: „Verspätet, beschädigt, verloren gegangen - derzeit beschweren sich vermehrt Verbraucherinnen und Verbraucher bei uns über die Postzustellung. Besonders ärgerlich, wenn Geld verloren geht oder offizielle Briefe wieder beim Absender landen“.
Bei Fragen und Beschwerden zur Postversorgung, rät die Verbraucherzentrale NRW, könnten sich Betroffene auch an die Bundesnetzagentur wenden. „Diese prüft, ob sich die Postdienstleister an die gesetzlichen Vorgaben halten. Der Verbraucherservice Post der Bundesnetzagentur stellt Ihnen ein Online-Formular zur Verfügung. Oder Sie nutzen unser Online-Beschwerde-Tool. Mit diesem Tool erhalten Sie eine rechtlichen Ersteinschätzung zu Ihrem Fall“.
Mehr Zeit für die Zustellung?
In diesem Jahr wurde diskutiert, ob die Deutsche Post mehr Zeit für die Zustellung von Briefen bekommen soll. Laut aktuellem Postgesetz müssen 80 Prozent der Briefe nach einem Werktag zugestellt, nach zwei Werktagen müssen eigentlich 95 Prozent beim Empfänger sein. Das klappt längst nicht überall: Deutschlandweit haben sich im vergangenen Jahr rund 40.000 Kunden bei der zuständigen Bundesnetzagentur beschwert.
Nun haben Bundestag und Bundesrat das neue Postgesetz beschlossen, das ab 2025 gelten soll. Unter anderem soll die Post mehr Zeit für die Briefzustellung bekommen. Diese Quote für Zustellung am nächsten Tag soll entfallen, künftig soll sich die Vorgabe erst auf den dritten Werktag nach dem Einwurf beziehen – dann sollen 95 Prozent der sogenannten Standardbriefe angekommen sein. Am vierten Werktag soll der Anteil der Briefe, die beim Empfänger sind, bei 99 Prozent liegen.
Der Kundenservice der Deutschen Post ist unter 0228 4333112 zu erreichen, und das montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr (außer an Feiertagen).