Heiligenhaus. Heimhandwerker können sich auf neues Sortiment freuen: Der neue Raiffeisen-Markt wird doppelt so groß in Heiligenhaus. Und ein echter Hingucker.
Wenn die Sonne so schön scheint zum Spatenstich, na dann könne es doch nur ein gutes Zeichen sein: Darin waren sich am Montag sowohl die Stadt Heiligenhaus als auch die RWG Rheinland einig. An der Velberter Straße, westlich von Würth, entsteht der Neubau des Raiffeisen-Marktes. Es soll ein Prestigeobjekt werden - die Heiligenhauser Hobby-Handwerker können sich freuen.
Für einen Schraubenzieher oder anderes Baumaterial müsse man künftig eben nicht mehr erst nach Velbert, bringt es der derzeitige Heiligenhauser Marktleiter Markus Schürmann auf den Punkt. Auf das do-it-yourself-Segment freut sich auch Bürgermeister Michael Beck, der mit Gummistiefeln, „natürlich von einer Raiffeisen-Eigenmarke“, wie er betont, den Spaten in die Hand nimmt und symbolisch ein wenig Kies schaufelt.. Lange habe es gedauert, einen geeigneten Käufer für das Grundstück zu finden, „wir sind sehr glücklich mit der Lösung“, schaut er nun in ebenso glückliche Gesichter auf Seiten der Raiffeisen-Genossenschaft.
Heiligenhauser Stadtpforte platzte im Jahr 2017
Viele Ideen hatte es gegeben, nachdem die alte Schmiede niederbrannte: 2017 platzte das Projekt Stadtpforte, bei dem Fitnessstudio, Gastronomie und Handel im Gespräch waren. Ende 2022 verkündete die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft Heiligenhaus (SBEG) dann den Verkauf an RWG Rheinland. „Das Grundstück ist 4700 Quadratmeter groß, auch wenn man das von außen gar nicht so wahrnimmt“, berichtet Beck weiter.
Von 700 auf „genau 1399,1 Quadratmeter, wir haben es genau nachgemessen“, berichtet Beck schmunzelnd, würde die Verkaufsfläche ansteigen. Gut drei Jahre Planungszeit stecke in dem Neubau. „Wir wollen alle unsere Märkte nach und nach modernisieren“, erklärt Marcel Commes, Geschäftsführer der RWG Rheinland. Die langjährige Tradition am Standort Heiligenhaus wolle man aufrechterhalten, „und optisch mussten wir schon was bieten, um den tollen Wandel, der in der Stadt generell stattfindet, auch hier fortzuführen“.
Im Frühjahr 2025 soll der Raiffeisen-Markt eröffnen
Auf regionale Ware werde man künftig noch mehr Wert legen, generell sei Qualität das erstrebte Ziel von RWG, „wir wollen nicht die Billigsten auf dem Markt sein, sondern die Besten“, erklärt Commes das Raiffeisen-Konzept. Und das kommt in Heiligenhaus gut an, die Kundschaft ist dem Markt seit Jahrzehnten treu, „wir setzen auch viel Wert auf Beratung“, betont Commes. Das Ziel des neuen Raiffeisen-Marktes in Heiligenhaus sei es, eine einladende Einkaufsatmosphäre zu schaffen, „in der sich die Kundinnen und Kunden wohlfühlen und das breite Produktangebot in Ruhe erkunden können. Im Zuge des Neubaus wird das Sortiment optimiert und deutlich erweitert“, so RWG-Projektmanager Jens Ditzen.
4,5 Millionen Euro investiert das Unternehmen in den Neubau, der im Frühjahr 2025 fertiggestellt sein soll. Was mit dem bisherigen Raiffeisen-Markt geschieht? „Es gibt schon jetzt Interessenten an dem Grundstück, wir werden dann schauen, ob wir verkaufen oder vermieten werden“, so Commes. Darauf freut sich auch der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein: „Das Interesse an kleinen Gewerbeflächen ist enorm, eine Entwicklung würden wir natürlich begrüßen“. Rainer Schulte von der SBEG ergänzt: „Wir haben derzeit 70 Anfragen für solche Flächen“.
Suche nach Unternehmen für das dritte und letzte Grundstück auf der Fläche läuft
Und was soll auf dem restlichen Grundstück zwischen Velberter und Pinner Straße entstehen? Gute 2400 Quadratmeter, so Rainer Schulte, würden noch zur Verfügung stehen, „da sind wir auch aktuell in Gesprächen“, sagt er mit einem breiten Grinsen. Es scheint, dass 2025 dann der Grünstreifen endgültig Geschichte sein wird.