Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Bürgerverein Hetterscheidt ist für seine Aktionen bekannt. Die mussten Coronabedingt pausieren. Neuerungen am Spielplatz.
Wenn er an das traditionelle Appeltaatenfest denkt, dann funkelt es in den Augen von Reinhold Unger. Wie viele tolle Feste er mit seinem Bürgerverein Hetterscheidt schon auf dem Tersteegen-Schulhof gefeiert hat? Viele waren es wohl, und einige werden es noch – aber leider nicht in diesem Jahr. Denn mit den nötigen Auflagen sei es einfach nicht die Veranstaltung, die man so schätze.
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Untätig, das ist der Bürgerverein jedoch in der Pandemie nicht. „Wir haben ja immer ein offenes Ohr für unsere Mitglieder und Anwohner“, so Unger, der sich an diesem Nachmittag aber ganz besonders freut, seine Vorstandsmitglieder auf dem so tollen, neuen Spielplatz an der Heidestraße mal wieder „in echt“ zu sehen. „Das macht das Vereinsleben doch aus, und das fehlt“, findet Unger.
Großes Straßenfest ist in Planung
Nun gehe das Leben aber langsam wieder los – doch auch das im letzten Jahr zur Eröffnung des Spielplatzes versprochene Fest konnte bislang nicht stattfinden. „Das ist schon traurig, aber 2022 wollen wir es richtig krachen lassen, die ganze Straße absperren und ein großes Fest feiern“, blickt Unger schon in die Zukunft. Doch auch in diesem Jahr wollte man den Spielplatznutzenden eine Freude machen: „Wir haben in der Schutzhütte einen Erste-Hilfe-Kasten installiert und an der Sandfläche eine Spielzeugkiste angebracht.“
Hier sind dann vom Bürgerverein beschriftete Spielsachen mit, „damit diese Sachen auch hier bleiben – oder zumindest irgendwann wieder ihren Weg zurück finden“, hofft Unger, dass mehr Sachen hinzu- als wegkommen. „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn sich weitere Spender finden, vielleicht hat der ein oder andere ja noch was in seinem Keller, was er nicht mehr braucht und mit dem die Kinder hier spielen können.“
Fahrradstrecke ist ein Highlight
Der Spielplatz, er blitzt noch immer wie nagelneu, hier, versteckt hinter einer dicken grünen Hecke hinter der Velberter an der Heidestraße. „Sowas erwartet man doch nicht in einem Gewerbegebiet“, ist Unger stolz, „der Platz wird richtig gut angenommen“, freut sich der Bürgervereinsvorsitzende. Und auch die Bolzer können sich hier wieder, wie früher am alten Platz, austoben. „Es kommen alle Altersklassen, auch wenn es eigentlich ein auf Kleinkinder und Kinder ausgerichteter Platz ist“, weiß Unger zu berichten. Im Sand wird gebuddelt, die Burg hochgeklettert, gerutscht und geschaukelt.
Eine Kletterwand und ein Netz laden zum Hochkraxeln ein, und richtig beliebt ist der Mini-Dirtbike-Parcours – also eine Buckelpiste mit langgezogenen Kurven, durch die die kleinen Radler fahren und springen. „Hier wird alles benutzt, aber da man sich auch mal weh tun kann, haben wir vom Bürgerverein nun in der Schutzhütte einen Erste-Hilfe-Koffer angebracht.“ Wer mal eben ein Pflaster benötige, der kann sich hier natürlich bedienen. Wirklich Ärger habe es hier bislang noch nicht gegeben, „klar, jetzt im Sommer, da kommt es abends schon mal zu Ruhestörungen, was die unmittelbaren Anwohner natürlich nicht so toll finden. Aber wo sollen die jungen Erwachsenen denn auch hin?“, fragt sich Unger und zeigt Verständnis für beide Seiten.
Wo der Schuh im Stadtteil drückt
Wie es dem Bürgerverein sonst so gehe? „Uns fehlen die Veranstaltungen, aber sonst ist alles gut. Wir haben immer noch stabil 220 Mitglieder, aber uns fehlt auch der jüngere Nachwuchs. Die Mitgliedergewinnung ist jetzt in der Coronazeit natürlich schwierig gewesen“, berichtet Unger. Der Schuh drücke sonst bei einigen beim Thema anstehende Baumaßnahmen, so genannten KAG-Maßnahmen, bei denen Anwohner zur Kasse gebeten werden. Da soll es im Herbst eine Fragerunde mit Verantwortlichen der Stadt geben. Zum Thema Real sagt Unger: „Die Qualität hat schon spürbar sehr nachgelassen, wir sorgen uns aber nicht mehr um dessen Zukunft, seitdem das Forum Hitzbleck eröffnet hat.“
Ein Blick in die Zukunft: 2022 soll es nicht nur das Straßenfest rund um den Spielplatz geben, sondern auch hoffentlich wieder die Schneewette, der Neujahrsempfang und das Appeltaatenfest. Und 2027, verspricht Unger, da werden die Hetterscheidter mal wieder beweisen, dass sie der Stadtteil mit den legendärsten Feiern sind: Dann nämlich soll die große 100-Jahres-Feier stattfinden.
Spenden für den Spielplatz
Wer Spielsachen für die vom Bürgerverein fest installierte Kiste auf dem Spielplatz an der Heide spenden will, kann sich bei Reinhold Unger melden unter 02056/56430 oder post@bv-hetterscheidt.
Den Spielplatz findet man, wenn man an der Spedition Weiss von der Velberter Straße in die Wülfrather Straße abbiegt; hier dann die erste Straße links in die Heidestraße; nach einer Weile und kurz vor dem Kreisverkehr an den Wassertanks geht dann – etwas versteckt – ein Weg links zum Spielplatz hinein.