Heiligenhaus. Der 1. TTC 1931 Heiligenhaus e.V. ist einer der ältesten Tischtennisvereine in Westdeutschland. Wegen Corona war kein Spielbetrieb möglich.

„1. TTC 1931 Heiligenhaus e.V.“ - ein imposanter, langer Name von einem Verein, der auf eine ebenso imposant lange Historie zurückblicken kann. Jugendwart Jochen Rabstein berichtet im Gespräch von einer bewegten Historie, einer unzufriedenstellenden Corona-Zeit und den Hoffnungen auf eine halbwegs angemessene Jubiläumsfeier.

Durch Velberter angespornt

Bereits im Juli 1931 kam es in der Gaststätte „Adler“ zu einem Tischtenniskampf gegen den CVJM Velbert. Durch dieses Spiel angespornt, trafen sich am 28. August 1931 Tischtennis-Interessierte in der Bahnhofsgaststätte und gründeten den 1. Tischtennisclub 31 Heiligenhaus. Somit gehört der Verein zu einem der ältesten Tischtennisvereine Westdeutschlands.

Eine Chronik erarbeitet

Marek Mitura aus der 1. Mannschaft des Heiligenhauser Tischtennisverein TTC steht hier an der Platte.
Marek Mitura aus der 1. Mannschaft des Heiligenhauser Tischtennisverein TTC steht hier an der Platte. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die seitdem entstandenen Unterlagen und Erinnerungen hat der Verein gemeinsam mit seinen Mitgliedern gesichtet und eine Vereinschronik erstellt, was der 1. Vorsitzende des TTC, Wolfgang Tillmann, so kommentiert: „Mit dieser Chronik wollen wir allen Interessierten einen Überblick über unsere Vereinsgeschichte und ihre Bedeutung für die Entwicklung unseres Tischtennissports in Heiligenhaus geben.“

Neue Halle bezogen

Nach der Zäsur durch den zweiten Weltkrieg folgt 1973 der Umzug in die heutige Heimathalle des TTC, die Halle am Nordring. Dieser Umzug habe die Trainingsbedingungen auf ein neues Level gehoben, erklärt Jochen Rabstein: „Die erfolgreiche Breitenarbeit im Jugendsektor, die ständig wachsende Damenabteilung und die recht konstante Herrenabteilung hatten zu katastrophalen Trainings- und Spielverhältnissen in der Turnhalle Bayernstraße, wo lediglich fünf Tische aufgestellt werden konnten, geführt.“ Demenstprechend sei der Umzug in die Halle am Nordring herbeigesehnt worden.

In der Oberliga

Kristian Zomm aus der 1. Mannschaft des Heiligenhauser Tischtennisverein TTC versucht, für seine Mannschaft Punkte zu machen.
Kristian Zomm aus der 1. Mannschaft des Heiligenhauser Tischtennisverein TTC versucht, für seine Mannschaft Punkte zu machen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Eine neue Epoche beginnt im Juni 1978, die komplette Tischtennisabteilung des TuS Hetterscheidt schließt sich dem TTC an, die 1. Herrenmannschaft spielt fortan in der Oberliga, der seinerzeitigen dritthöchsten Spielklasse im Westdeutschen Tischtennisverband. Insgesamt hat der TTC in diesen Jahren bis zu 19 Mannschaften am Start. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte folgt im Jahr 1986 mit dem Gewinn des Titels des Mannschaftsmeisters der Seniorenmannschaft - ein Erfolg, der direkt im folgenden Jahr wiederholt werden kann.

Zwei Saisons abgebrochen

Jochen Rabstein wird wehmütig, wenn er in diesen Erinnerungen schwelgt: „Durch die Corona-Pandemie ist ja noch nicht einmal ein normaler Spielbetrieb möglich. Die vorletzte Saison wurde nach der Hälfte ersatzlos abgebrochen, die zweite nach vier oder fünf Spielen ebenfalls.“ Eine Situation, die für Verein und Spieler gleichermaßen frustrierend sei. Jedoch blickt der TTC positiv in die Zukunft: „Wir haben einen hohen Anteil geimpfter Spieler, deswegen sind wir zuversichtlich, die jetzige Saison vernünftig spielen zu dürfen“, hofft Jochen Rabstein.

Mit zwei Teams

Im Herrenbereich treten die Heiligenhauser mit zwei Teams an, von denen eines in der 1., das andere in der 2. Kreisklasse spielt. Die finanziellen Schwierigkeiten, in die zahlreiche andere Vereine geraten sind, hat der TTC zum Glück nicht zu befürchten: „Wir haben finanziell keine großen Sorgen. Wir bezahlen unsere Spieler ja nicht, auch das Material wurde notgedrungen geschont und somit nicht verschlissen. Wir konnten es uns leisten, allen Mitgliedern die Beiträge zur Stundung oder Erlassung freizustellen“, berichtet Rabstein.