Heiligenhaus. Mehr Platz und alles hochmodern: Die Heiligenhauser Löwen-Apotheke hat am neuen Standort am Rathausplatz eröffnet. Wie es da aussieht.

Umzüge sind für viele Privatleute schon eine Herausforderung – wie viel Arbeit das Team der Löwen-Apotheke am Wochenende hatte, ist nur zu erahnen: 20.000 Packungen mussten einige Meter die Hauptstraße hoch ihren Platz wechseln. Doch viele anpackende Hände und einige Stunden später war das Werk vollbracht. So konnten die Geschwister Astrid Rüngeler-Janski und Peter Rüngeler am Montagmorgen pünktlich die Türen für ihre Kunden im ehemaligen Ladenlokal des Schuhhauses Dornemann öffnen.

Viele Stammkunden hat die Löwen-Apotheke, deswegen ist man froh, nun mehr Platz anbieten zu können.
Viele Stammkunden hat die Löwen-Apotheke, deswegen ist man froh, nun mehr Platz anbieten zu können. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Freude über den Neuanfang und Aufregung“, beschreibt Rüngeler-Janski ihre Gefühle zur Eröffnung. Viele sind da schon zum Gratulieren gekommen, Stammkunden, Familie, Bürgermeister und weitere Offizielle. Lange haben sie auf diesen Moment gewartet, berichtet sie: „Wir hatten schon einige Jahre vor, umzuziehen, am alten Standort waren wir gerne, aber es war einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Zu eng, zu viele Stufen, eine Renovierung sei ganz oben auf der Agenda gewesen. Doch man habe die Entwicklung in der Innenstadt abwarten wollen, „wir hatten ja auch die große Baustelle vor der Tür.“ Dann ergab sich die Chance, auf den Rathausplatz umzuziehen. „Die Lage ist für uns perfekt, weiterhin mitten in der Stadt und auch in der Nähe zum neuen Nahversorgungszentrum“, so Peter Rüngeler.

Apotheke von der Mutter übernommen

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Hell, modern und vor allem groß lockt die Apotheke auch bereits viele Neugierige am ersten Tag zu einem Besuch ein. Wirklich schwer ist ihnen der Abschied von der alten Lokalität an der Hauptstraße 168 nicht gefallen, „klar, am Ende, als fast alles ausgeräumt war, da war es schon ein wenig komisch, auch wenn die Freude überwiegt“, findet Peter Rüngeler und seine Schwester ergänzt: „Wir sind ja hier als Kinder quasi aufgewachsen, unsere Mutter Marlene Rüngeler hat hier 1967 die Löwen-Apotheke übernommen.“ Über der Apotheke war ihr Zuhause, dass die Geschwister die Apotheke einmal gemeinsam übernehmen, sei nie geplant gewesen, sondern eher Zufall. Seit 2003 führen sie die Apotheke zusammen, „und das klappt auch wunderbar, ohne Reibereien“, sind sich beide einig.

Nun ist alles an Ort und Stelle, das Sortiment ist thematisch verteilt aufgebaut im Laden und an den Kassen. Neu ist auch ein harmonisch eingerichteter Beratungsraum, „damit man sich mit Kunden diskret und in Ruhe unterhalten kann“, berichtet Astrid Rüngeler-Janski. Da gehe es um Medikamentenpläne, „da können wir prüfen und beraten", so Peter Rüngeler, aber auch Kompressionsstrumpfhosen oder Bandagen können hier abgemessen werden, die eine Fachfirma dann passgenau anfertige. Diabetes- oder Inkontinenzberatung findet hier dann ebenfalls statt.

Vieles wird vor Ort angemischt

Am Rathausplatz, im ehemaligen Dornemann, ist nun die Löwen-Apotheke zu finden.
Am Rathausplatz, im ehemaligen Dornemann, ist nun die Löwen-Apotheke zu finden. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

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Hinter dem Tresen findet dann das eigentliche Leben in der Apotheke statt. Lieferungen werden registriert und alphabetisch einsortiert, eben in die bekannten Apothekerschränke, „5000 unterschiedliche Produkte gibt es alleine hier“, zeigt Peter Rüngeler. Angemischt werden hier auch medizinische Tees und in einem extra abgetrennten Labor Salben, Kapseln oder Produkte für Babys hergestellt.

Kein einfaches Jahr sei es gewesen, dieses Corona-Jahr, seit März 2020 müssen in der Apotheke alle Masken tragen, Hygienekonzepte erstellen, strenge Richtlinien einhalten, „wir haben auch die Angst einiger Kunden gespürt, einige haben nur noch das Nötigste besorgt“, so Peter Rüngeler. Selber warte man nun darauf, geimpft zu werden – Apotheker und deren Mitarbeiter gehören nicht zur derzeitigen Prioritätenliste. Dass hier ein Schnelltestzentrum entsteht, sehen beide derzeit schwierig, da man ja quasi erstmal den Umzug bewältigen und einen Alltag finden müsse.

Übrigens: Im Dezember feiert die Löwen-Apotheke als solche ihr 120-jähriges Bestehen. Ob dann gefeiert werden kann, ist derzeit noch nicht abzusehen. Wen man am Ende der Pandemie aber zum Glück wiedersehen kann, ist der berühmte Stoff-Löwe: der hält derzeit im Keller eine Verschnaufpause.