Heiligenhaus. Seit 2009 verschenkt der Rotary-Club Velbert/Heiligenhaus Bücher in einigen Grundschulklassen, dieses Mal an der Schulstraße und in der Unterilp.

Viele strahlende Gesichter gab es nun an der Grundschule Schulstraße: Grund dafür war eine Buchspende des Rotary-Clubs, die in diesem wie in jedem der letzten zwölf Jahre einige zweite Klassen in Heiligenhaus und Velbert mit Lesematerialien versorgen. Präsident Jörg Tillmanns und Projektleiter Wolfgang Schiepers besuchten die Klasse 2c stellvertretend für den gesamten Jahrgang, stellten das Buch vor und nutzen die Chance, die Tätigkeit der Rotarier darzustellen.

Präsident Jörg Tillmanns übernahm diese Aufgabe höchst kindgerecht: „Unser Club wurde 1905 von fünf Freunden gegründet – ihr seid doch auch alle Freunde, oder?“ Diese Frage wird natürlich lautstark bejaht – das Interesse der Schüler ist geweckt. „Die Freunde wollten Leuten helfen, denen es nicht so gut geht“, bleibt Tillmanns weiter im Bild. Heute seien es 1,4 Millionen Freunde weltweit – zur Anschauung vergleicht Tillmanns diese Zahl mit der Heiligenhauser Einwohnerzahl von knapp 30.000, die circa 30 mal in die Zahl der Mitglieder passen würde. Erstaunte Blicke und offene Münder sind die Reaktion der Kinder.

Heiligenhauser Kinder haben viele Fragen an die Rotarier

Tillmanns erzählt den Schülern von Projekten der Rotarier, die von Soforthilfe beim Hochwasser in Langenberg bis zu strukturellen Hilfsprojekten in Afrika reichen. Wie undurchsichtig diese Thematik für manche Kinder ist, zeigen einige Nachfragen. „Haben die Kinder dort Schuhe?“, „Was trinken die Leute dort, wenn es kein Wasser gibt?“, „Gibt es in Afrika Kleidung?“ sind nur drei Beispiele von zahlreichen interessierten Fragen der Schüler, die Tillmanns geduldig und erklären beantwortet und so den Horizont der 2c etwas erweitert.

Auch an der Regenbogenschule freuten sich die Schülerinnen und Schüler über die Bücher.
Auch an der Regenbogenschule freuten sich die Schülerinnen und Schüler über die Bücher. © Unbekannt | Rotary-Club Velbert/Heiligenhaus

Nach der allgemeinen Einführung darf dann Wolfgang Schlieper zur Tat schreiten: „Wir sind der Meinung, dass Lesen fürs spätere Leben zentral ist. Aus diesem Grund spenden wir seit zwölf Jahren Bücher für die zweiten Klassen und fördern die Lesekompetenz“, erklärt er eingangs. In diesem Jahr gibt es mit „Faustdicke Freunde“ eine Lektüre über Schüler, die auf dem Schulhof mit älteren und stärkeren Schülern in einen Konflikt geraten und diesen lösen müssen. Schlieper muss sich bremsen, um nicht zu viel vorwegzunehmen: „Es ist eine ganz spannende Geschichte, das werdet ihr beim Lesen merken. Sie wird euch gefallen.“

Buch wird im Unterricht ausführlich behandelt

Das Buch ist nicht nur als Geschenk für die Schüler, sondern vor allem als Unterrichtsinhalt gedacht. Aus diesem Grund wird es nach Verteilung erst einmal wieder eingesammelt. Lisa Isenberg, Klassenlehrerin der 2c, wird die Bücher dann beizeiten austeilen und eine Unterrichtsreihe dazu gestalten. Dabei helfe ihr besonders das Begleitheft für Lehrer, was der Spende beiliegt: „Das ist eine super Sache für uns Lehrer, weil es den Einstieg und die Adaption des Buches erleichtert. Meiner Meinung nach zeigt das, dass die handelnden Personen sich wirklich Gedanken gemacht haben, ich freue mich schon auf die Unterrichtsreihe“, so Isenberg.

Nachdem „Faustdicke Freunde“ Unterrichtsinhalt war, darf jeder Schüler das Buch mit nach Hause nehmen. Wolfgang Schlieper sieht das Thema Lesen als zentral an: „Auch heutzutage wird noch gelesen, aber lange nicht in allen Familien. Die Digitalisierung sorgt für vielfältige Ablenkung und seichte Unterhaltung. Mit den Bücherspenden wollen wir die Lesekompetenz erhöhen, da Lesen wichtig für die Ausdrucksweise und das generelle Textverständnis ist“, so der langjährige Projektleiter. „Wir haben in zwölf Jahren über 7000 Bücher gespendet und viel positives Feedback bekommen. Die Aktion wird definitiv weitergehen. Wir tauschen uns immer wieder mit den Lehrern aus, um die Aktion sinnvoll zu gestalten und zu optimieren“, so der Herr der Bücher, Wolfgang Schlieper.

>>> Leseförderung durch den Rotary-Club

Nicht nur die 2c der Grundschule Schulstraße erhielt vom Rotary-Club die Bücher, auch an der Regenbogenschule konnte man sich über die Exemplare freuen. 750 Bücher verteilte der Club in Velbert und Heiligenhaus insgesamt in diesem Jahr.

Die Bücher sind Teil eines bundesweiten Literaturprojektes der Rotary Clubs Deutschland. Bisher wurden von den Rotariern bundesweit über 45.000 Klassen mit mehr als 1.100.000 Schulkindern mit dem Buch beschenkt.