Heiligenhaus. Damit am ersten Schultag kein i-Dötzchen traurig sein muss, werden seit drei Jahren in Heiligenhaus Schultüten gespendet – und sogar Tornister.

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Auch in diesem Jahr findet wieder die Schultütenaktion der Schulsozialarbeit der Stadt Heiligenhaus statt: Stolze 42 Schultüten wurden von Privatpersonen und Institutionen gefüllt und können nun an Schulanfänger übergeben werden. „Der Bedarf ist definitiv da“, berichtete Schulsozialarbeiter Justin Harke den Spendern, die sich auf dem Schulhof der Grundschule Schulstraße versammelt hatten, um ihre Tüten abzugeben. „Umso toller ist es, dass wir keine Probleme haben Spender zu finden.“

Dinos, Katzen, Fußballer – all diese Motive finden sich auf den Tüten, die kreativ und liebevoll gefüllt wurden. „Der Spender bekommt einen Zettel, auf dem unter anderem die Lieblingsfarbe, die Hobbys und die T-Shirt-Größe eines Kindes stehen“, erklärt Harke, ansonsten seien die Daten der Empfänger aber anonymisiert. „Wir wollen vermeiden, dass für manche Kinder schon am ersten Schultag die Stigmatisierung beginnt“, fasste Bürgermeister Michael Beck noch einmal den Sinn der Aktion zusammen und dankte den Spendern: „Sie haben für einen kleinen Menschen ein großes Werk getan.“

Bedarf wird vorher abgefragt

Die Schultüten werden speziell auf einzelne Mädchen und Jungs angepasst.
Die Schultüten werden speziell auf einzelne Mädchen und Jungs angepasst. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gespendet wurde unter anderem von der Stiftung Leuchtturm aus Velbert und der Irlich-Stiftung zur Förderung des Kindeswohls aus Düsseldorf, aber auch die Inner Wheels, die Frauen Union Heiligenhaus und viele Privatpersonen haben mitgemacht. So auch Steffi Peipe: Zwei Stofftüten hat sie selbst genäht, „einmal für einen Jungen und einmal für ein Mädchen. Sind sie ausgepackt, kann man ein Kisseninlett hineintun und die Tüten als Kuschelkissen benutzen.“

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Abgefragt wird der Bedarf an Schultüten in den Kitas, sowohl Eltern als auch Erzieher werden dabei eingebunden. Beim Befüllen der Tüten haben die Geber Phantasie walten lassen, „eine Dame erzählte mir, dass auf ihrem Blatt gestanden habe, dass Kind kuschle gern. Sie hat deshalb einen Kuschellöwen ausgesucht, weil man ja für einen neuen Lebensabschnitt so groß und stark sein muss wie ein Löwe“, so Justin Harke.

Große Augen bei der Übergabe

Er freut sich schon darauf, die Tüten überreichen zu können, „es ist einfach schön, wenn man die großen Augen und die Freude der Kinder sieht.“ Nicht nur Schultüten stehen übrigens bereit, zusätzlich konnten 15 Tornister für bedürftige Kinder gekauft werden, die schon ein gefülltes Mäppchen und eine Trinkflasche – eine Spende des Herstellers Ergobag – enthalten. „Die Kinder werden Tüten und Ranzen stolz in die Klassen tragen“, war sich auch Grundschulleiterin Christina Hartmann sicher und dankte ganz besonders dem Schulsozialarbeiter Harke für seinen unermüdlichen Einsatz.

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Darüber hinaus bat sie um weitere Hilfe im kommenden Schuljahr an ihrer Grundschule Schulstraße: „Die Schüler brauchen auch dringend Manpower und Womenpower, sie brauchen jemanden, der ihnen hilft die deutsche Sprache zu lernen und lesen zu üben. Wer Zeit hat, kann sich gerne engagieren.“ Wenn Corona es zulasse, sei die Schule für jeden, der helfen wolle, sehr dankbar. Zumindest der erste Schultag dürfte nun hoffentlich für alle i-Dötzchen ein tolles Erlebnis werden.

Aktion im dritten Jahr

Die Empfänger der Schultüten sind bereits schriftlich informiert worden und können sie ab sofort abholen.

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Kerstin Griese war vor Ort und beteiligte sich an der Aktion, die dieses Jahr zum dritten mal stattfand.