Heiligenhaus. Marrokkanischer Moscheeverein ist Gastgeber für Impfaktion des Kreises gewesen. Der Termin an der Gohrstraße war offen für alle Heiligenhauser.

„Wir finden es ganz klasse, dass wir hier eine Impfaktion durchführen können“, freut sich Fouad Elhamdani. Der Vorsitzende des Marokkanischen Moschee- und Kulturvereins an der Gohrstraße ist Mitglied des Runden Tisches der Moscheevereine und hat das Angebot des Kreises Mettmann zur Impfaktion mit großem Engagement umgesetzt.

Viele Anfrage aus den eigenen Reihen

„Wir hatten bereits viele Anfragen aus den eigenen Reihen. Wo es jetzt die Möglichkeit dazu gibt, machen wir das gerne und haben es nicht nur im Verein bekannt gemacht. Wir stehen mit der DITIB-Moschee im Austausch und machen das zusammen. Egal welche Religionszugehörigkeit, der Termin ist für alle Heiligenhauser offen.“

Hilfe vom Deutschen Roten Kreuz

In der Moschee an der Gohrstraße hat die Impfaktion stattgefunden.
In der Moschee an der Gohrstraße hat die Impfaktion stattgefunden. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die Durchführung lag in den Händen von Christian Schildknecht, der für das Deutsche Rote Kreuz das Impfzentrum Erkrath koordiniert und auch die Außentermine organisiert. Unterstützung gab es durch den DRK-Ortsverein. „Wir sind eigentlich für den Sanitätsdienst zuständig, für den Fall, dass es jemanden nach der Impfung schlecht gehen sollte“, so der zweite Vorsitzende Peter Wiemer. Er und seine Frau brauchten in dieser Richtung nicht tätig werden, sie halfen an anderen Stellen. „Wir achten drauf, dass die Fragebögen vollständig und richtig ausgefüllt sind oder holen jemanden zum Dolmetschen, wenn es beim Arztgespräch nötig sein sollte“, so Cornelia Mendel-Wiemer.

Impfen in der Küche

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Eine Küche und ein kleiner Klassenraum, wo sonst muttersprachlicher Unterricht stattfindet, wurden zu improvisierten Impfräumen umfunktioniert. Die Ärztin und ein Arzt hatten gut zu tun, vor allen am Anfang: Schon vor Beginn hatte sich eine lange Schlange gebildet, nach gut zwei Stunden wurden 60 Heiligenhauser gegen das Virus immunisiert. Bis zum Abend hat Christian Schildknecht 112 Impflinge verzeichnet. „Davon haben sich gut 70 Prozent den Impfstoff von Biontech verabreichen lassen, der Rest nahm den von Johnnsen & Johnnsen.“

Medizinische Aufsicht im Ruheraum

So wie Peter Haas, der das Impfangebot in der marokkanischen Moschee liebend gern annahm. „Das bietet sich doch an: Umso schneller, desto besser. Beim Hausarzt würde es noch zwei Wochen dauern, den Impftermin im Nonnenbruch konnte ich nicht wahrnehmen, da hatte ich starke Rückenschmerzen und konnte mich kaum bewegen. Also hier ist alles in Ordnung“, lobt er. Den frisch Geimpften wurde noch etwas Ruhe unter medizinischer Aufsicht verordnet, falls sich Reaktionen einstellen sollten.

Das Impfzentrum

Das Impfzentrum des Kreises Mettmann befindet sich im Bürogebäude des IT-Spezialisten Timocom am Timocom-Platz 1 in Erkrath-Hochdahl. Parkplätze in ausreichender Anzahl sowie die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-Bahn S8 und S68 sowie Buslinie O5 und 741) sind gewährleistet.Für die Corona-Schutzimpfung ist keine vorherige Terminvereinbarung mehr erforderlich. Interessierte können einfach mit einem gültigen Lichtbildausweis und - falls vorhanden - ihrem Impfausweis spontan vorbeikommen. Das Impfzentrum ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet.

Pfefferminztee verkürzt Wartezeit

Die marokkanischen Gastgeber versüßten die Wartezeit mit schmackhaften Pfefferminztee, belegten Brötchen und marokkanischem Gebäck. „Am 28. August gibt es dann hier für alle, die Biontech erhalten haben, die zweite Impfung“, erinnert Fouad Elhamdani. Tugce Emanet wird auch wiederkommen. Sie hat sich impfen lassen, obwohl sie an Covid 19 erkrankt war. „Ich hatte glücklicherweise ein milden Verlauf. Jetzt möchte mich absichern, denn das will ich kein zweites Mal mehr haben“, so die Heiligenhauserin mit marokkanischen Eltern, die sich ebenfalls angesteckt hatten und sich impfen ließen. Sie ist in Werden geboren, ihr Vater Salih Emanet hat in Heiligenhaus tiefe Wurzeln geschlagen: „Ich liebe Heiligenhaus, das ist eine tolle Stadt.“