Heiligenhaus. Die Heiligenhauser Feuerwehr, der Stadtförster und ein Arzt geben Tipps, was man bei hohen Temperaturen beachten sollte. Da gibt es auch einiges.
. Richtig heiß her geht es auch in den kommenden Tagen in Heiligenhaus: Für das Wochenende wird das Quecksilber wieder auf rund 35 Grad oder gar mehr steigen. Angesichts der andauernden Hitze geben die Heiligenhauser Feuerwehr, der Stadtförster und ein Arzt Tipps, was man bei den höchstsommerlichen Temperaturen tun sollte – und auch, was man tunlichst zu unterlassen hat.
Deutlich höheres Risiko für Wald- oder Flächenbrände
So drohe angesichts der zunehmenden Trockenheit beispielsweise ein deutlich höheres Risiko für Wald-, Wiesen- und Flächenbrände, teilte die Freiwillige Feuerwehr mit. Wer mitdenke, könne die Gefahr aber deutlich minimieren, erklärt der stellvertretende Leiter der Wehr, Nils Vollmar: „Wenn sich jeder in der Umwelt umsichtig verhält, können viele Einsätze vermieden werden. Glasflaschen und brennende Zigaretten gehören zum Beispiel nicht im Wald entsorgt.“
Natürlich seien auch Lagerfeuer im Wald untersagt, grillen dürfe man in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Und: „Durch Glutreste oder durch den Brennglaseffekt sorgt auch Müll schnell für ein Feuer. Wenn jeder auf solche Dinge achtet und seinen Abfall nicht in der Natur entsorgt, fahren wir ein paar Einsätze weniger“, so Vollmar, der auch ein Beispiel für einen solchen Einsatz nennt: So sei im vergangenen Juli auf einem Feld an der Friedhofsallee zu einem Flächenbrand auf rund 2.500 Quadratmetern gekommen. „Die Trockenheit und der Wind trieben das Feuer schnell voran.“
Nur abends und auch regelmäßig gießen
Apropos Trockenheit: Damit Bäume und Pflanzen unter der intensiven Sonneneinwirkung nicht verdorren, müssen sie natürlich häufiger gegossen werden, wie der Heiligenhauser Stadtförster Hannes Johannsen erläutert. Dabei solle man aber nicht die Gewächse mit Unmengen an Wasser überfluten. „Es ist immer besser, an acht Tagen in Folge einen Eimer voll mit Wasser auf eine Pflanze zu gießen als als alle acht Tage mal acht Eimer.“
Der Förster vergleicht das richtige Gießen da auch „mit einem leichten Landregen“ – und nicht mit einem heftigen Gewitter. Schließlich könne etwa Gras nicht zu viel Wasser aufnehmen, da es nicht tief wurzele. Daneben sei auch der Zeitpunkt des Wässerns wichtig: „Am besten ist es, abends nach Sonnenuntergang zu gießen“, schildert Johannsen. Denn: „Wasser wirkt in der Sonne wie eine Linse und kann die Pflanzen schnell verbrennen.“
Menschen sollten mindestens drei Liter am Tag trinken
Gut „gewässert“ sollten auch Menschen bei den herrschenden hohen Temperaturen sein. So sagt Martin Sehring, Facharzt für Innere Medizin in der Gemeinschaftspraxis „Die Internisten“: „Bei Hitze ist es ganz wichtig, ausreichend zu trinken.“ Und zwar mindestens drei Liter Nichtalkoholisches am Tag – etwa Wasser. Schließlich verliere der Körper durch starkes Schwitzen viel Flüssigkeit und auch Mineralien. Daher empfiehlt der Mediziner, Früchte mit einem hohen Flüssigkeitsanteil – wie Wassermelone – zu essen, am besten nur leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen und auch ruhig ausreichend Salz an die Speisen zu geben, um den Salzverlust des Körpers auszugleichen.
Daneben solle man immer ausreichend Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auf die Haut auftragen. „Minimum sollte Lichtschutzfaktor 30, am besten sogar 50 sein“, so Sehring weiter. Erst wenn die Haut wirklich vorgebräunt sei, könne über einen geringeren Schutzfaktor nachgedacht werden. Ansonsten könne es zu Hautkrebs kommen. Das ist auch nicht der einzige Schutz in der prallen Sonne für die Haut beziehungsweise für den Körper: „Daneben sollte man noch eine Mütze oder eine sonstige Kopfbedeckung aufsetzen.“
Bei gesundheitlichen Problemen sofort zum Arzt gehen
Auch rät der Arzt, bei starker Hitze möglichst im Haus zu bleiben: „Spätestens ab der Mittagszeit oder besser ab 10 Uhr sollte man sich nach Möglichkeit bis in die Abendstunden nicht mehr draußen aufhalten.“ Ansonsten könnten beispielsweise Herz-Kreislauf-Probleme drohen – insbesondere bei Senioren. Doch auch bei Kindern solle man stark aufpassen.
Stellen sich dann doch etwa Schwindelgefühle oder gesundheitliche Probleme ein, gibt es für Martin Sehring nur einen Weg: „Dann sollten betroffene Personen sofort einen Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren.“