Heiligenhaus. Ein einwöchiges Tanzprojekt an der Regenbogenschule begeistert die Kinder. Eine Vorführung für die stolzen Eltern wird es aber leider nicht geben.
Die Unterilper Grundschule Regenbogen wird in dieser Woche zu einem einzigen großen „tanzenden Klassenzimmer“. Mit viel Phantasie und Begeisterung tanzen die Erst- bis Viertklässler mit der Tanzpädagogin Eloisa Mirabassi in der Turnhalle – und auch die sonstige Projektwoche dreht sich komplett um das Thema Tanz.
Die Hälfte der Kinder der 2a hängt an imaginären Schnüren, bewegt Arme und Beine wie Marionetten, dreht sich im Kreis und sackt dann – teils dramatisch – wieder in sich zusammen. „Geführt“ werden sie bei diesem „Puppentanz“ von ihren Klassenkameraden, die alle Kreativität einsetzen, um sich interessante Bewegungsabfolgen auszudenken.
Von Hip Hop bis Ballett
„Die Kinder sind toll und sehr offen für sowohl experimentellen Tanz als auch für Mainstream wie Hiphop“, lobt Eloisa Mirabassi, die zeitgenössischen Tanz an der Folkwang-Hochschule studiert hat und über das Landesprogramm „Kultur und Schule“ in die Ilp gekommen ist. Bereits im November hat Mirabassi eine Woche mit den Regenbogenschülern trainiert, nun geht es weiter.
„Das macht mehr Spaß als Unterricht“, sind sich Leyla, Sara und Aulona gut gelaunt einig – während zwei der drei Mädels auch in ihrer Freizeit in einer oder sogar gleich drei AGs tanzen, ist das Projekt für andere Schüler der erste Kontakt mit dieser Ausdrucksform. Musiklehrerin Ute Küppersbusch freut sich, „dass hier Sprache keine große Rolle spielt. Da erlebe ich Kinder ganz anders, gelöster, manche trauen sich mehr, sich einzubringen.“
Es wird auch gebastelt und genäht
Auch in den Klassenzimmern wird zum Thema gearbeitet: Die 4a hat sich mit Tanzstilen beschäftigt und entsprechende Steckbriefe inklusive der für die Tänze benötigten Kleidung angefertigt, ganz viel ist hängengeblieben: „Breakdance, Ballett, Kasatschok, Kalay, HipHop“ zählen die Mädchen und Jungen begeistert auf. Auf der Fensterbank der Klasse liegen außerdem halb fertige Pappmache-Körper in tänzerischen Posen, die noch bunt angemalt werden sollen.
Nebenan in der 4b entstehen Holzmarionetten – und auch die sollen tanzen. „Wir durften uns einen Tanz aussuchen und sollen die Marionetten dementsprechend anziehen“, erklärt Jolina. Für die Kleidung steht ein kunterbunter, riesengroßer Berg Stoffreste zur Verfügung , aus dem sich Jolina und ihre Freundin einen dunklen Stoff für schwarze Hosen und ein Stück Gardine für einen Schleier ausgesucht haben, ihre Puppen tanzen als Brautpaar einen Walzer. Die Schüler tanzen durch die Woche – mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.