Heiligenhaus..
Demenz ist eine Erkrankung, die immer mehr ältere Menschen in Deutschland betrifft. „Statistisch gesehen erkranken jedes Jahr 117 Menschen allein in Heiligenhaus“, sagt Jörg Saborni, Leiter Soziales in der Stadt.
„Doch das Thema ist nach wie vor ein sperriges und schwieriges“, weiß der Erste Beigeordnete Michael Beck aus der Erfahrung im eigenen Familienkreis. Weshalb Aufklärung und Informationen, niederschwellige Angebote und beratende Hilfen immer wieder in die Öffentlichkeit getragen werden. Zum Beispiel beim Demenz-Info-Tag am Samstag, 1. Oktober, dem zweiten seiner Art.
Angesprochen sind bei der Veranstaltung im großen Sitzungssaal des Rathauses sowohl Demenz-Betroffene wie auch ihre Angehörigen. Letztere hätten quasi eine Lotsenfunktion, berichtet Jörg Saborni. Denn sie böten dem Kranken, der zunehmend Probleme hat, Raum, Zeit und Personen miteinander zu vereinbaren, Halt und Sicherheit. Wahrlich keine leichte Aufgabe, die sogar bis an die Grenze der eigenen Belastbarkeit führen kann. „Doch diese Menschen sind eben nicht allein“, sagt Saborni.
Einführungsfilm „Leben mit Demenz“
Mit dem zweiten Demenz-Info-Tag bietet das Demenznetz Heiligenhaus umfassende Informations- und Gesprächsmöglichkeiten mit qualifiziertem Fachpersonal. Los geht es um 9.30 Uhr mit der Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Heinz-Peter Schreven. Danach folgt ein Einführungsfilm „Leben mit Demenz“, der die wesentlichen Fragestellungen von Angehörigen bündelt. Seine Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten stellt das Demenznetz Heiligenhaus vor. Vertreter der verschiedenen Einrichtungen berichten den Besuchern.
Demenz-Parcours zeigt die Gefühlswelt
Zeit für Begegnungen (und ein Mittagessen) besteht von 11.45 bis 12.45 Uhr. Danach demonstriert Christel Prätorius, Leiterin des Ludgerustreffs, wie das Bewegungsprogramm in einer Demenzgruppe funktioniert. Pastor Alfons Demand erzählt über Erfahrungen mit Gottesdiensten für Demenzkranke. Jörg Saborni: „Außerdem gibt es einen Demenz-Parcours, bei dem man einen Einblick in die Gefühlswelt des Erkrankten bekommt.“ Und am Schluss steht ein Rollenspiel über die Kommunikation mit den Kranken.
„Es gibt über 400 Betroffene am Ort“, sagt Michael Beck. „Wir hoffen, dass wir mit dem Info-Tag einen Teil erreichen.“