Heiligenhaus.. Erdgasförderung mit Hilfe von Chemikalien soll es vor Ort nicht geben. Deshalb hat Angelika Binkowski-Nimmert von der AG Heiligenhauser Bürgervereine und Siedlergemeinschaften einen Brief an die Kanzlerin geschrieben.
Mithilfe von diversen Chemikalien und großem Druck Erdschichten aufbrechen, um an die sich dort befindenden Erdgasvorkommen heranzukommen – dagegen gibt es schon seit längerem Kritik von vielen Seiten. Auch die Arbeitsgemeinschaft Heiligenhauser Bürgervereine und Siedlergemeinschaften spricht sich in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen das sogenannte Fracking aus.
Bergrecht soll verschärft werden
Angelika Binkowski-Nimmert, Vorsitzende der AHBS, zählt in dem Brief die Risiken und Folgen der unkonventionellen Erdgasförderung auf. „Mit einem Druck von bis zu 1000 Bar werden verschiedene Giftstoffe bei dem Verfahren in die Bodenschichten eingepumpt. Diese ganze Chemie bleibt dann allerdings im Boden. Das darf nicht sein“, so Binkowski-Nimmert. Hinzu komme, dass bis heute nicht bekannt sei, welche Chemikalien beim Fracking eingesetzt werden.
„Gefahren für Mensch, Umwelt und Trinkwasser sind in allen Phasen der Förderung […] nicht auszuschließen“, heißt es in dem Anschreiben. Da Heiligenhaus sein Trinkwasser selbst fördert, gebe es also besonderen Anlass zur Sorge, wie die Vorsitzende der AHBS betont. „Verseuchungen des Bodens sind ebenso dokumentiert wie hohe Benzolbelastungen im Blut der betroffenen Bevölkerung“, weist man zusätzlich in dem Anschreiben hin. Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hatte sich bereits dafür ausgesprochen, dass es nicht zum Fracking in NRW kommen wird. „All die Verbote bringen allerdings nichts, solange nicht auch am Bergrecht Verschärfungen vorgenommen werden“, erklärt Binkowski-Nimmert. Nach jetzigem Stand biete das Bergrecht den Fracking-Firmen noch zu große Schlupflöcher.
Ob und was für eine Rückmeldung vom Bundeskanzleramt kommt, ist noch nicht abzusehen. „Allerdings sind wir sehr zuversichtlich, dass wir beim Thema Fracking etwas erreichen. Wir stehen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Gruppierungen, die sich gegen die Technik einsetzen.“ Auch der Rat hatte sich schon lange gegen Fracking in Heiligenhaus ausgesprochen.
„Es erschließt sich uns nicht, wie der Wirtschaftsminister Gabriel, entgegen der erfolgten Gutachten und Entscheidungen im Landtag in NRW, Fracking per Gesetz gestatten will“, kritisiert mein zudem in dem Brief, den man darüber hinaus als E-Mail an Politiker wie Sigmar Gabriel, Dr. Thomas de Maizière und Gregor Gysi sendete.