Heiligenhaus. Eine Staplerfahrer der Firma Kietzmann beschädigte einen Salzsäurebehälter. 800 Liter der ätzenden Flüssigkeit liefen in der Produktionshalle aus.


800 Liter ausgelaufene Salzsäure sorgten am Freitagabend für einen Großeinsatz der Feuerwehr: Sirenenalarm wurde ausgelöst und Unterstützung aus Ratingen angefordert. Bei der Firma Kietzmann im Gewerbegebiet Schopshofer Weg war gegen 19 Uhr bei einem Gabelstaplerunfall der Tank der 30 Prozent haltigen Salzsäure umgekippt und ausgelaufen. Die Firma, die im Bereich der Oberflächenbeschichtung tätig ist, informierte umgehend die Feuerwehr. Zu einer Gefährdung der Anwohner kam es nach Angaben der Feuerwehr zu keiner Zeit.







Der Gabelstaplerfahrer war gegen den 1000 Liter Behälter gefahren, so dass das Gefäß Leck schlug. 800 Liter der ätzenden Säure verteilten sich daraufhin in der Produktionshalle. Die Feuerwehren aus Heiligenhaus und Ratingen rückten mit Spezialeinsatzfahrzeugen an. Die Wehrleute mussten bei diesem Einsatz Spezialanzüge tragen.

Alle Kräfte im Einsatz

Ein Großaufgebot war im Einsatz, da sich in der Halle bereits Gase gebildet hatten. Die Feuerwehr legte einen Wassernebel über den betroffenen Bereich, um die Dämpfe an den Boden zu drücken. Anschließend wurden sämtliche Kanaldeckel in der Umgebung abgedichtet, damit die Säure nicht in das Abwasser laufen konnte. Der Einsatz dauerte bis in die Nacht zu Samstag hinein. Zum Schluss wurden große Lüfter aufgestellt, um die Luft zu reinigen.

Salzsäure ist eine Grundchemikalie in der Industrie. Bei Kontakt mit Haut ist sie stark ätzend, die Dämpfe reizen die Atemwege. Seit der Unternehmensgründen 1962 ist das Unternehmen nach eigenen Angaben auf Tauchlackierung spezialisiert. Bei der Tauchlackierung hängen Teile an einem Gestell, diese werden in den Lack eingetaucht und werden lackiert. Das Metall muss jedoch vor diesem Bad eine Vorbehandlung erhalten: Durch Salzsäure wird die Oberfläche geätzt und somit aufgeraut.