Die Heiligenhauser Malerin Siglinde Salden fertigt Porträts von Königinnen und Staatslenkerinnen an. Ministerpräsidentin Kraft bedankte sich bereits.

Ärger kann kreativ machen, das bewies einmal mehr die Heiligenhauser Künstlerin Siglinde Salden. Die 83-Jährige hatte sich über das Gedicht „Staatsmann“ von Josef Weinheber derartig geärgert, dass sie beschloss, Porträts von wichtigen „Staatsfrauen“ anzufertigen. „Um zu zeigen, dass es in der Weltgeschichte auch wichtige Frauen gab“, sagt die Heiligenhauserin.

Siglinde Salden malt und zeichnet schon ihr ganzes Leben. Vor allem ihre Porträtzeichnungen auch von Kindern hingen in vielen Haushalten in der näheren und weiteren Umgebung.

In den letzten Jahren hat sie sich zunehmend dem kunstvollen Abschreiben und der Illustration von Gedichten verschrieben. Mal schmücken Blumen das Gedichtblatt, mal Eichhörnchen.

Auf der Suche nach immer neuen Gedichten und Motiven fiel ihr das Gedicht „Staatsmann“ von Josef Weinheber in die Hände. Dort wird das Schicksal von Staatenlenkern poetisch beleuchtet. Von Frauen ist darin allerdings kein Rede. Das passte Siglinde Salden, die sich schon ihrem Studium an der Folkwangschule stets gegen eine große Männerschar durchsetzen musste, nicht.

Und sie beschloss, die mächtigsten Frauen der Welt, historisch und aktuell, zu zeichnen. Da finden sich Königinnen wie Isabella von Kastilien, Maria Theresia und Katharina von Medici, aber auch durchaus Bürgerliche wie die Kommunistin Rosa Luxemburg und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch unsere Landesmutter Hannelore Kraft hat Siglinde Salden porträtiert. Das kleine Gemälde hat sie dann an den Düsseldorfer Regierungssitz geschickt.

Brief aus der Staatskanzlei

„Aus der Staatskanzlei kam ein sehr netter Brief zurück. Darin bedankt sich ein Mitarbeiter im Namen der Ministerpräsidentin für das Bild“, erzählt Siglinde Salden ein wenig stolz.

Auch der Bundeskanzlerin hat sie vor einigen Wochen ihr Porträt geschickt, allerdings bislang noch ohne Reaktion aus dem Kanzleramt. „Die hat im Moment genug anderes zu tun“, entschuldigt Salden die Politikerin. Die Heiligenhauer Künstlerin zeichnet die Staatsdamen nach Vorlagen aus Zeitungen und Büchern, anschließend koloriert sie die Bilder mit Aquarellfarben und vervielfältigt die fertigen Werke.

Beim Auffinden der historischen Vorlagen hilft auch die Stadtbücherei. „Es ist manchmal ganz schön schwierig, die passenden Porträts der Damen zu finden“, erzählt Siglinde Salden. Denn nicht einmal die Staatslenkerinnen wurden ausreichend porträtiert.