Hattingen. Eine Frau verursacht einen Unfall mit 1,71 Promille Alkohol im Blut – der Schaden liegt bei 5000 Euro. Sie erklärt, warum der Wert so hoch war.

„Gefährdung des Straßenverkehrs durch Alkoholgenuss“ wurde einer 36-jährigen Hattingerin vorgeworden. Warum die zierliche Frau so viel Promille im Blut hatte, erklärte sie vor Gericht.

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Mit einem Blutalkoholwert von 1,71 Promille verursachte die Hattingerin am 15. März 2024 einen Verkehrsunfall mit einem Schaden von 5000 Euro. „Das ist ja schon ein enormer Wert. Das war ja nicht nur ein Gläschen Sekt“, stellte Richter Johannes Kimmeskamp fest. Der Gesetzgeber hat im Übrigen festgelegt, dass ab 1,1 Promille die sogenannte „absolute Fahruntüchtigkeit“ erreicht ist.

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„Ich wollte Einkäufe machen, hatte zu der Zeit vom Arzt Medikamente verordnet bekommen und nichts gegessen“, schilderte sie die Umstände. Außerdem habe sie zu dem Zeitpunkt nur wenige Stunden Schlaf gehabt. Die Tat räumte sie ohne Wenn und Aber ein, sodass Zeugen nicht mehr vernommen werden mussten. Die Verordnung durch den Arzt zu der damaligen Zeit wurde dem Richter vorgelegt.

Angeklagte: Arzt hat nicht zu Medikamenten aufgeklärt

Ihr Anwalt führte die positiven Aspekte in ihrem Leben an. „Sie hat keine Vorstrafen und einen richtig guten Start ins Berufsleben hingelegt“, sagte er und machte darauf aufmerksam, dass sie zurzeit finanzielle Verbindlichkeiten von einigen hundert Euro monatlich hat. Der Staatsanwalt nahm das Geständnis der jungen Frau als positives Zeichen und wollte wissen, ob der Arzt sie aufgeklärt habe, dass die verschriebenen Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnten. Das verneinte die Hattingerin. Darüber sei nicht gesprochen worden. Er plädierte für eine Geldstrafe von 2400 Euro und ein neunmonatiges Fahrverbot.

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Der Verteidiger wies noch einmal auf das „offene und umfangreiche Geständnis“ seiner Mandantin hin. Es sei ja alles geklärt. Er bat um eine weniger hohe Geldstrafe. Die Angeklagte nahm dann die Gelegenheit wahr und ergriff das letzte Wort vor der Urteilsverkündung, das Angeklagten zusteht. „Ich bereue das, was ich getan habe. Es tut mir wirklich sehr leid“, sagte sie mehrfach mit stockender Stimme.

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Das Urteil: Sie muss 3000 Euro Strafe bezahlen und den Führerschein bekommt sie in den nächsten Monaten erst einmal nicht mehr ausgehändigt.