Hattingen. Erst ein Stück Kuchen, dann auf die Tanzfläche: Warum das vielen Menschen in Hattingen lieber ist, als Gleichgesinnte im Netz zu finden.
Ja, übers Internet hat sich Dieter K. aus Hattingen auch schon mal mit einer Frau verabredet: Das aber war ein Reinfall. Darum setzt er aufs Tanzen statt aufs Daten. So wie viele Menschen aus Hattingen.
„Als ich die Frau, mit der mich übers Internet verarbredet hatte, gesehen habe, wollte ich gleich wieder umdrehen. Und sie wollte mich nur ausnutzen, hat am Ende nicht einmal ,Danke‘ gesagt“, berichtet der 80-Jährige, dessen Frau verstorben ist. Jetzt ist er in den Saal von Annelies Café gekommen, um erst ein Stück Kuchen zu essen - und dann auf die Tanzfläche zu gehen. „Mit meiner Frau war ich damals in Essen immer in den Weinstuben. Wir hatten uns auch für den Erhalt eingesetzt. Das hat nicht geklappt“, berichtet Dieter K., ehemaliger Mitarbeiter der Henrichshütte - und auch heute noch ehrenamtlich im Förderverein Henrichshütte engagiert.
Auf der Tanzfläche Kontakte knüpfen - statt sich übers Internet zu verabreden
Er hat Fotos mitgebracht von einem besonderen Werkstück, das er einst mit Kollegen fertigte. Und auch von seinen Hunden, seiner Frau. Jetzt sucht er erst mal ein freies Plätzchen. Zum ersten Mal ist er zur ausverkauften Veranstaltung des Seniorenbüros gekommen.
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So wie auch das lustige Damentrio, das recht weit vorn - noch - an einem Tisch nahe der Musik sitzt. Gleich soll es auf die Tanzfläche gehen. Margit Ender, Konni Röhricht und Theresia Kohs sind gemeinsam gekommen, walken im Sauerländischen Gebirgsverein - und besuchen den Spielenachmittag in Blankenstein, „der eben Fünfjähriges gefeiert hat“, sagt Margit Ender. Das Trio lernt gerne neue Menschen kennen, freut sich aufs Tanzen. Theresia Kohs hat früher ehrenamtlich bei Seniorenveranstaltungen von Kick geholfen. Hier genießt sie einfach nur.
Sonst gibt es in Hattingen nicht viele Gelegenheiten zum Tanzen
Inge Sonnenholz freut sich, unter Menschen zu kommen. „Tanzen ist doch wie Gymnastik, dazu Musik, ich finde das toll.“ Sie nutzt viele Angebote des Seniorenbüros und hat sich mit einigen Frauen überlegt, dass sie heute den Damen vom Seniorenbüro mal Blümchen überreichen möchte. „Als Dankeschön. Denn zwar arbeiten sie, aber die Herzlichkeit, die sie zeigen, ist unbezahlbar und geht über das, was sie machen müssen, hinaus.“
Dirk Walde spielt am Keyboard Schlager und singt
Karin Apel und Peter Hupperich schmeckt der Kuchen, aber hauptsächlich sind sie zum Tanzen gekommen. Denn dazu gibt es sonst kaum Gelegenheit in Hattingen. „Wir tanzen auch noch in einer Folkloregruppe in Essen“, berichtet Karin Apel.
Dirk Walde spielt am Keyboard Schlager und vereinzelt schon Karnevalslieder. Wer nicht gut zu Fuß ist, schunkelt einfach mit.
Tanzveranstaltung des Seniorenbüros ist ein Riesenerfolg
Männer sind an diesem Nachmittag deutlich in der Minderheit. Das stört die Frauen aber nicht. Denn Gleichgesinnte finden sie auch unter Frauen - und tanzen kann sowie jede und jeder auch alleine für sich. Doch es schwofen auch Frauen zusammen. Die Gesellschaft ist es, die die Teilnehmenden in den zwei Stunden schätzen.
„Im Frühjahr haben wir zum ersten Mal eine solche Tanzveranstaltung angeboten. Sie war ein Erfolg“, sagen Tanja Meis und Birgit Steenmann vom Seniorenbüro. Wegen der Nachfrage soll es im Frühjahr wieder einen Tanznachmittag geben.
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Doch erst mal gibt es eine Tombola, an der Interessierte telefonisch übers Seniorenbüro teilnehmen können vom 2. bis 5. Dezember, die Ziehung der Gewinne ist am 6. Dezember. Kontakt: Telefon 204-5520, -5522, -5533 und -5519.
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