Jugendfeuerwehr in Hattingen löscht Brand auf Kneibelhof
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Hattingen. 24 einsatzreiche Stunden liegen hinter dem Team der Jugendfeuerwehr Hattingen-Ost. Am Samstag mussten 19 Jugendliche zeigen, was sie können.
Wie fühlt sich der Alltag der Berufs-Feuerwehr an? Das konnten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hattingen am Samstag (2.11.) realitätsnah erfahren, denn sie haben einen beeindruckenden 24-Stunden-Dienst geleistet: Ab 9 Uhr morgens begannen die Kinder ihren Tag mit einem strukturierten Ablauf, der Wachalltag, Bereitschaftszeit, Dienstsport, gemeinsame Mahlzeiten, Übernachtung und natürlich zahlreiche Einsätze umfasste. Es brannte sogar „in echt“.
Die 19 teilnehmenden Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren sind alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Beim 24-Stunden-Dienst arbeiteten sie mit denselben Geräten und Fahrzeugen wie die reguläre Feuerwehr, jedoch ausgestattet mit speziell angepassten, leichteren Atemschutzgeräten.
Umgekippter Baum, verunglückter Radfahrer und zwei Brände
Im Laufe des Tages wartete auf sie eine Vielzahl von Einsätzen, die sowohl kleine als auch große Lagen umfassten. So wurden die Jugendlichen zu einem umgekippten Baum auf der Fahrbahn am Röhrkenweg oder einem Fahrradunfall am Ruhrdeich gerufen. Ein Heimrauchmelder löste aus und es brannte gleich zweimal: Container in der Gottwaldstraße und Strohballen am Kneibelhof in Holthausen - alles hatte die Ehrenamtlichen natürlich aufwendig heimlich vorbereitet. Die DLRG Blankenstein hatte sogar angeblich Verletzte geschminkt.
Der Alarm in Holthausen erfolgt zufällig während des Dienstsports. Nun heißt es: eilig umziehen und los! Am Brandort müssen die Jugendlichen eine Wasserversorgung aus einem Hydranten aufbauen, also eine Schlauchleitung über 200 bis 300 Meter legen. Im Feuerwehrjargon klingt das so: Riegelstellung anwenden, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern! Nach dem Löschen wurden die Ballen auseinander gezogen. Zum Schluss mussten die Kinder dem Löschwasser ein Schaummittel beimischen, sodass das Löschwasser besser am Brandgut haften kann. Die Kinder waren während der ganzen Übung mit voller Elan und Spaß dabei.
Von der Jugendfeuerwehr in den Beruf
„Manchmal ist es körperlich anstrengend, aber der Spaßfaktor ist groß“, berichtet Erik. Der 15-Jährige macht seit mehreren Jahren bei der Jugendfeuerwehr mit. „Der Teamgeist steht hier echt im Vordergrund“, so Jens Herkströter, der seit 35 Jahren bei der Feuerwehr tätig ist und seit 22 Jahren die Jugendfeuerwehr in Hattingen leitet.
Herkströter zeigte sich sehr zufrieden: „Wenn man seinen eigenen Nachwuchs bei der Arbeit sieht, macht das einen besonders stolz. Viele Karrieren haben in der Jugendfeuerwehr begonnen.“ Auch er startete einst als Zwölfjähriger mit dem Dienst in der Jugendfeuerwehr. Was ihn sehr freut: „Mittlerweile haben wir einen starken Zuwachs an Mädchen, auch heute mit dabei sind neun Mädchen und zehn Jungs.“
Der 24-Stunden-Dienst, der etwa 30 Stunden Aufwand mit sich brachte, war eine eindrucksvolle Demonstration des Engagements und der Professionalität der Jugendfeuerwehr Hattingen. Zwar machen die Kinder alle vierzehn Tage einen Übungsdienst, dieser ist jedoch nicht so realitätsnah wie der 24-Stunden-Dienst.
Jugendfeuerwehr Hattingen trainiert einen 24-Stunden-Dienst
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In Hattingen gibt es übrigens auch eine Kinderfeuerwehr. Diese umfasst die Altersgruppe von 6 bis 9 Jahren, gefolgt von der Jugendfeuerwehr von 10 bis 17 Jahren. Nach dem Übergangsjahr folgt dann die Grundausbildung. Laut Jens Herkströter bleiben etwa 60 Prozent der Jugendlichen später im Beruf. Viele beginnen ihre Laufbahn im Ehrenamt und wechseln dann in die hauptberufliche Feuerwehr.
Hier sind die Bilder der Übung:
Jugendfeuerwehr Hattingen trainiert einen 24-Stunden-Dienst
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