Hattingen. Der Landschaftspark in Hattingen-Blankenstein wird für 4,5 Millionen Euro umgebaut. Vor allem Kinder dürfen sich auf neue Attraktionen freuen.
Der Gethmannsche Garten in Hattingen-Blankenstein war lange ein verkanntes Kleinod. Seit einigen Jahren putzt die Stadt den Landschaftspark wieder heraus. Das ist möglich, weil die historische Anlage hoch über der Ruhr so wunderbar in das Konzept der sich 2027 nähernden Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) passt. Darum gibt es Fördergelder. Der erste Scheck ist nun eingetroffen.
132.000 Euro hat das Baudezernat von der Bezirksregierung Arnsberg bewilligt bekommen. Dieses Geld entspricht den Planungskosten, damit im nächsten Jahr die Bagger anrollen können. Das Projekt ist für Baudezernent Jens Hendrix „der Fuß in der Tür“, um weitere Verbesserung auch im historischen Ortskern Blankenstein mit Fördergeldern umsetzen zu können. Jährlich erwartet er jetzt Teilzahlungen der Bezirksregierung. In der nun bewilligten Gesamtbaumaßnahme tauchen nämlich auch Punkte wie diese auf: Klimaschutzmaßnahmen für den Spielplatz Laubergasse oder den Schulhof Alt-Blankenstein.
Baumaßnahme mit Gesamtkosten von 4,5 Millionen Euro
Beantragt hat die Verwaltung ein Projekt mit dem Titel „Lebendige Zentren – Historischer Ortskern Blankenstein und Gethmannscher Garten“ mit Gesamtkosten von 4,5 Millionen Euro. 70 Prozent davon sind Fördergelder, 909.000 Euro stemmt die Stadt Hattingen aus eigener Kraft. Dabei ist sie in Vorleistung getreten und hat viele Dinge in dem 1808 angelegten Landschaftspark - übrigens einer der ersten öffentlichen Gärten Deutschlands - bereits verbessert.
So wurde zwischen Friedrichsberg und Wilhelmshöhe der „Kleine Garten“ erneuert. Es wurden eine Obstbaumallee und eine Wildblumenwiese angelegt, ebenso wurde der Schneckenberg wiederhergestellt oder Trockenmauern geschaffen. Ein Highlight ist sicherlich das Rhododendron-Rondell. Auf dem Plan stehen für 2025 der Spielplatz und die Zugänge zum historischen Park.
Skulptur „WOZ“ im Eingangsbereich muss versetzt werden
Ein Kernelement der Planungen ist eine Beschilderung mit „Grünen Pfeilen“ und einer „Gethmann-Figur“. Sie weisen zum Beispiel am Stadtmuseum und in dessen Innenhof auf den Zugang zum Gethmannschen Garten hin, außerdem am Eingang Burgweg, am Belvedere oder am Zugang zum Bahnhof und Bootshaus Blankenstein. Jedem soll klar werden: Hier geht es in den Park.
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„Die Wegeführung und die Orientierung werden verbessert sowie Treppen erneuert, sodass der Park barrierearmer wird“, so Baudezernent Jens Hendrix. Es wird Ruhrsandstein als ortstypischen Material verwendet. Ein großer Wirtschaftsweg macht künftig einen weiten, aber steigungsarmen Schlenker über die Wiese am Eingang des Parks. Damit dort auch Nutzfahrzeuge entlangfahren können, muss die Skulptur „WOZ“ versetzt werden - sicher kein leichtes Unterfangen.
Viele neue Treppen am Belvedere
Der inzwischen eher unattraktive Spielplatz verdoppelt sich in seiner Größe. Es gibt einen oberen Teil für ältere, einen unteren Teil für kleinere Kinder. Eine Seilbrücke soll die untere und obere Ebene miteinander verbinden. Hauptelement unten ist eine Warte mit Hängebrücke, großem Spielturm und Rutsche. Außerdem sind Sitzbänke und Picknicktische geplant. Oben finden sich dann eine große Doppelschaukel, Hüpfplatten und Calisthenics-Geräte. Dieser Bereich ähnelt einem Draußen-Fitnessstudio.
Auch das Belvedere bekommt eine Frischzellenkur - vor allem endlich eine anständig gepflasterte Zuwegung. Es sind zwei neue Treppen mit Natursteinblockstufen und modernen Geländern aus Flachstahl geplant. Die bisherige Treppenanlage wird ergänzt, sodass man sie auch mit Kinderwagen oder Fahrrad nutzen kann. Außerdem wird die Statik des Aussichtspunktes gestärkt. Anfang des 20. Jahrhunderts pilgerten Tausende Menschen nach Blankenstein, um von dort den umwerfenden Blick ins Ruhrtal zu genießen. Spätestens zur IGA dürften es gern wieder so viele sein.
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