Hattingen/Sprockhövel/EN-Kreis. Alarm bei Landwirten im EN-Kreis: Die Blauzungenkrankheit ist in Hattingen bereits nachgewiesen, die Afrikanische Schweinepest kommt immer näher.

Dass die Blauzungenkrankheit in Hattingen nachgewiesen wurde, hat der Kreis bereits mitgeteilt – jetzt kommt auch die Afrikanische Schweinepest dem EN-Kreis immer näher. Was das für Landwirte, aber auch alle Menschen bedeutet.

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„Für uns Landwirte gibt es grundsätzlich zwei Probleme: Zum einen die Blauzungenkrankheit an sich, zum anderen die nun folgenden Restriktionen“, erklärt der Kreisvorsitzende der Landwirte, Dirk Kalthaus. „Die meisten Betriebe haben aktuell keinen Impfstatus“, erklärt er. Für einen bestimmten Typ der Krankheit seien vor zwei Jahren Impfungen vorgenommen worden. Doch für den neuen Typ gebe es erst jetzt einen Impfstoff. „Man sollte seine Tiere sinnvollerweise impfen, um den Schutz zu gewährleisten“, betont er. Es könne zwar in einigen Fällen sein, dass eine Impfung zu spät komme, „aber man impft besser jetzt noch als gar nicht“.

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Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung, die für Menschen ungefährlich ist. Sie wird von infizierten Stechmücken auf Wiederkäuer – Rinder, Schafe, Ziegen – übertragen. Während der Krankheitsverlauf bei Schafen und Ziegen tödlich sein kann, stellt sich bei Rindern in der Regel nach einiger Zeit Linderung ein.

Dirk Kalthaus, Vorsitzender der Landwirte in Hattingen, Sporockhövel und dem gesamten Bereich Ennepe-Ruhr/Hagen.
Dirk Kalthaus, Vorsitzender der Landwirte in Hattingen, Sporockhövel und dem gesamten Bereich Ennepe-Ruhr/Hagen. © KLVEN | DR

Grundsätzlich hätten seine Kollegen und er damit gerechnet, dass die Blauzungenkrankheit hier ankommt, da es aber noch keinen Impfstoff gegeben habe, habe man nicht reagieren können, so Kalthaus. Andere wirksame Schutzmaßnahmen gebe es nicht, man können höchsten die Tiere über den Rücken mit einem Mittel begießen, das einen Geruch erzeugt, der die kleinen Mücken (Gnitzen) als Krankheitsüberträger vom Zustechen abhält.

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Durch die Restriktionen aufgrund der Ausbreitung der Krankheit werde der Handel von Kälbern oder sonstigen Rindern, die lebend verkauft werden, erschwert, erklärt der Kreisvorsitzende. „Wir müssen wahrscheinlich wieder Blutproben ziehen“, meint er. Noch habe er derartige Informationen vonseiten des Kreisveterinäramtes, das sich nach den Vorgaben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) richten muss, nicht.

Anders als bei anderen Tierseuchen werden von der Blauzungenkrankheit betroffene Bestände nicht getötet. Die Tierhalter müssen bei Transporten in andere Bundesländer allerdings Vorgaben beachten, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung. Diese finden sich auf der Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: https://www.lanuv.nrw.de/.

Afrikanische Schweinepest kommt näher

Unterdessen teilt der EN-Kreis mit, dass die Afrikanische Schweinepest immer näher kommt. Aktuell gebe es Virus-Nachweise bei Wild- und Hausschweinen in Hessen sowie bei Wildschweinen in Rheinland-Pfalz. „Um einen möglichen Ausbruch im Ennepe-Ruhr-Kreis frühzeitig erkennen und effektiv eindämmen zu können, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Jägern, Tierhaltern, Tierärzten und Veterinäramt wichtig“, heißt es.

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Denn bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest käme es zu erheblichen Restriktionen, die die Wirtschaftlichkeit der schweinehaltenden Betriebe erheblich einschränken und ihre finanzielle Existenz bedrohen würden. „Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, Hausschweinebestände durch die Einhaltung strikter Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen zu schützen“, sagt die stellvertretende Amtsveterinärin Barbara Paß.

Jägerinnen und Jäger, die Veränderungen oder besondere Vorkommnisse bei den Wildschweinbeständen in ihrem Jagdrevier beobachten, werden dringend gebeten, sich unverzüglich an das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises zu wenden.