Hattingen. Schwimmverein Hattingen will, dass mehr Kinder schwimmen lernen. Dafür steht nun ein Schwimmcontainer bereit. Das Innenleben, der Projektstart.

„Schwimm mit Narwali“ ist auf dem riesigen Container auf dem Parkplatz gegenüber der Kita Am Rosenberg in Hattingen zu lesen. Blaue Wasserwellen zieren seine Außenwand, das Logo des Landes NRW. Nach mehrmonatiger Verzögerung kann das Schwimmtraining in dem mobilen Bad nun endlich starten. Am Dienstag nach Ostern (2.4.) geht es los, sagt Jochen Lumbeck, Geschäftsführer des Schwimmvereins Hattingen.

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Und das in einem Container, dessen Innenleben tatsächlich einem kleinen Schwimmbad entspricht. Mit einem acht mal drei Meter großen Becken von 0,90 bis 1,35 Metern Tiefe ist die Wasserfläche dabei „genauso groß wie die der Lehrschwimmbecken im Heidehof und in der Südstadt“, sagt Lumbeck.

Treffen mit Jochen Lumbeck am Schwimmcontainer.
Jochen Lumbeck, Geschäftsführer des Schwimmvereins Hattingen, zeigt das Innere des vom Land NRW finanzierten Schwimmcontainers. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

PH- und Chlorwerte lassen sich per App auch von zu Hause aus überprüfen

Dazu gibt es zwei Umkleiden, eine Dusche und eine wasserlose Verschweiß-Toilette - so, wie sie auch in Campingbussen zu finden ist. Das Wasser in dem 25.000 Liter fassenden Schwimmbecken wird über eine Wärmepumpe erwärmt. PH-, Chlor- und Flockwerte lassen sich nicht nur vor Ort, sondern per App auch von zu Hause aus überprüfen. Von dort lässt sich auch die Lichtanlage, mit der das Becken in verschiedenen Farben beleuchtet werden kann, einstellen und die Wassertemperatur regulieren.

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250.000 Euro, sagt Jochen Lumbeck, habe der Schwimmcontainer, der auf dem Außendach zudem eine Videoüberwachung hat, insgesamt gekostet. Das Land trägt diese Kosten dabei ebenso wie es auch das Personal bezahlt, das Mädchen und Jungen im Kindesalter beim Schwimmenlernen unterstützt.

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Sechs seiner Übungsleiterinnen und -leiter stellt der Schwimmverein Hattingen für „Narwali“ ab. Er hat die Trägerschaft übernommen für das Landes-Modellprojekt im Regierungsbezirk Arnsberg. Zur Unterstützung des Schwimmenlernens im Kindesalter setzt NRW auch in den anderen vier Regierungsbezirken des Landes mobile Schwimmcontainer ein. Mithilfe dieser zusätzlichen Wasserflächen sollen in kürzerer Zeit deutlich mehr Kinder die Lernstufen der Wassergewöhnung und der Wasserbewältigung durchlaufen können.

Treffen mit Jochen Lumbeck am Schwimmcontainer.
Das ist die Anlage zur Wasseraufbereitung für das mobile Bad. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Vier Wochen lang wird der Schwimmcontainer in Hattingen stehen bleiben

Den neuen Wassercontainer in Trägerschaft des Schwimmvereins Hattingen werden zunächst die Vorschulkinder der Awo-Kita Am Rosenberg einweihen. Insgesamt vier Wochen lang wird der Schwimmcontainer dann in der Stadt stehen bleiben, danach wird das mobile Becken auf Reisen gehen. Nach Arnsberg, Lünen, Lüdenscheid, Gevelsberg, Hagen. Man sei schon weitestgehend ausgebucht, gesteht Jochen Lumbeck. Allein in den Sommerferien habe man noch Termine frei.

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Zehn kostenlose Übungseinheiten werden die Narwali-Projekteilnehmenden jeweils haben, ein bis zwei Termine in der Woche soll es für jede Gruppe von acht bis maximal zehn Personen geben, sagt Lumbeck. Die Prüfung zum Seepferdchen ablegen könnten die Kinder in dem mobilen Bad allerdings nicht, weil dafür unter anderem ein Sprung vom Beckenrand mit anschließendem 25-Meter-Schwimmen am Stück absolviert werden muss. „Die jeweilige Stadt, in der der Container gerade steht, sollte daher gewährleisten, dass die Narwali-Kinder diese Prüfung zeitnah ablegen können“, so Lumbeck. Für Hattingen werde dies sein Verein sicherstellen.

Treffen mit Jochen Lumbeck am Schwimmcontainer.
Blick in eine der zwei Umkleidekabinen im neuen Schwimmcontainer, in dem der Schwimmverein Hattingen Kindern das Schwimmen beibringen will. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Als Folge-Nutzung auch Vermietung für Kindergeburtstage denkbar

Bis zum Projektende im Herbst 2025 will sein Verein jedenfalls so viele Kinder wie möglich Seepferdchen-reif machen. Und danach? Jochen Lumbeck sagt, denkbar sei für die Folge-Nutzung des Containers, der in das Eigentum des Vereins übergeht, vieles: von Wasser-Fitness-Kursen für Senioren über die Nutzung als Trainingsstätte für Leistungsschwimmer (durch die eingebaute Gegenstromanlage) bis hin zur Vermietung an andere Kommunen als Ergänzung oder Ersatz für Lehrschwimmbecken. Oder auch zur Vermietung für Kindergeburtstage.

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