Hattingen. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen – und Nadine d’Arachart und Sarah Wendler aus Hattingen haben es aufgeschrieben. Über ihre Vorgehensweise
Das Ende des Thrillers ist meistens zuerst im Kopf. Asynchron gehen die Hattinger Autorinnen Sarah Wedler (36) und Nadine d’Arachart (37) vor, wenn sie das nächste Buch schreiben. Wobei ihre Gedanken ständig kreisen. Stillstand geht bei den beiden nicht. Ist die eine Arbeit gerade beendet, geht es schon wieder um den nächsten Fall. In ihrem neuesten Werk „Der Zwillingsschatten“ bleibt es wieder spannend bis zum Schluss.
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Tausende von Büchern werden jedes Jahr auf den Markt geworfen. Wie schafft man, aus der Masse so herauszustechen, dass man gelesen wird? „Es ist so, das wir uns schon unglaublich lange kennen und problemlos gemeinsam die Charaktere entwickeln können“, sagt Nadine d’Arachart. Sprachgefühl verknüpft mit Naturtalent, das ist die eine Sache. Aber gute Recherche und Atmosphäre von möglichen Tatorten einzuatmen, die andere.
Mit dem Kreuzfahrtschiff bis zum Nordkap gefahren
Für den neuesten Thriller sind die beiden gereist. Da verbinden sie das Angenehme mit dem Nützlichen. „Wir waren in Bremerhaven und haben uns die Stadt und die Umgebung angesehen. Wir lassen so eine düstere Handlung gerne da spielen, wo es eher idyllisch ist und man ein Verbrechen überhaupt nicht erwartet“, schildert Sarah Wedler. „Die schöne Atmosphäre einer Stadt kann man dann durch schreckliche Erzählungen kaputtmachen.“
Lesung im Planetarium Bochum
Die Hattinger Autorinnen Sarah Wedler (36) und Nadine d’Arachart (37) haben jetzt ihr neues Buch „Der Zwillingsschatten“ herausgebracht. Der Psychothriller hat 335 Seiten, kostet als Taschenbuch 12,90 Euro und als E-Book zum Einführungspreis 0,99 Euro.Wer die beiden live erleben möchte, kann am Dienstag (8.11.) um 20 Uhr ins Planetarium nach Bochum kommen. Da gibt es die Premierenlesung unter schwarzem Sternenhimmel. Kontakt per E-Mail: kontakt@darachartwedler.de
Für das aktuelle Buch sind sie mit dem Kreuzfahrtschiff bis zum Nordkap gefahren und haben sich inspirieren lassen. Für solche Recherchen spazieren die beiden durch Städte und lassen Häuser, Winkel und Gassen auf sich wirken. „Und dann kommen die Ideen schon von ganz alleine.“
Bei Autofahrten werden Handlungsverläufe ausgearbeitet
Mit genügend Fantasie sind die jungen Frauen gut ausgestattet. Vor allem bei langen Autofahrten werden Charaktere und Handlungsverläufe ausgearbeitet. „Wenn wir eine Figur entwickeln, dann achten wir auf alle Details. Wir gehen zurück bis in die Kindheit einer Person. Was hat sie erlebt, wie ist sie aufgewachsen, wer hat sie geprägt“, erzählen die Autorinnen.
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Sie profitieren davon, dass sie sich so lange kennen und unglaublich gut ergänzen. Nadine d’Arachart stellt sich die Figuren meistens über Stimmen vor, wie sie wirken, wie sie reden. Sarah Wedler dagegen ist der visuelle Typ. „Ich seh’ die Personen, die in unseren Büchern eine Rolle spielen, tatsächlich lebendig vor mir.“ So werden die Charaktere Stück für Stück entwickelt – immer auf das Ende hin, was ja meistens schon feststeht.
Keine unsinnigen Fantasien spielen lassen
Wichtig sei auch, bei der Handlung und den Fakten keine unsinnigen Fantasien spielen zu lassen. „Es soll ja realistisch zugehen und da sollte man sich keine Patzer erlauben. Damit wir nicht an der Realität vorbeischreiben, fragen wir auch Fachleute, ob sich ein Verbrechen so zugetragen haben könnte. Wir hatten auch schon ein Gespräch mit einem Rechtsmediziner aus Duisburg, der uns bei dem Faktencheck geholfen hat“, erzählt die 37-Jährige. Ständiger Begleiter der beiden sind Block und Stift. Schießt eine gute Idee durch den Kopf, wird sie sofort aufgeschrieben, damit sie nicht mehr verloren geht.
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So entstand auch der jüngste Thriller, bei dem ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Er stellt seine Opfer auf grauenhafte Weise zur Schau. Der erfahrene Mordermittler Marc Rieger holt den jungen, ehrgeizigen Kommissar Kristian Hagen in sein Team, um den skrupellosen Killer zu fassen. Aber schnell geraten die Ermittler in ein tödliches Schattenspiel. Was ist wahr und was falsch? Wer ist Freund und wer ist Feind? Wer gute Nerven hat, der ist mit „Der Zwillingsschatten“ bestens bedient.