Hattingen. Innenminister Herbert Reul hat der CDU Hattingen seine Position zur Inneren Sicherheit erklärt. Trotz Clans und Corona wirbt er für Zuversicht.
Sicherer kann man kaum heiraten: Ein Hattinger Polizeibeamter und seine Frau bekamen bei ihrer Hochzeitsfeier im Restaurant Diergardts am Freitagabend unerwartet prominente Glückwünsche.
NRW-Innenminister Herbert Reul schaute auf dem Weg zu seinem Besuch beim CDU-Stadtverband kurz im Nebensaal vorbei und begrüßte das junge Paar. Reuls Personenschützer drinnen und Polizisten der Wache Hattingen draußen machten die Gaststätte zum sichersten Ort der Stadt.
Informationen und Anekdoten
Die Innere Sicherheit war dann auch Herbert Reuls zentrales Thema. Eine Stunde unterhielt der 68-jährige Christdemokrat die 100 Parteifreunde im Saal mit Informationen und Anekdoten. Mit einem Blick auf Clans in Großstädten und Waldbesetzer im Hambacher Forst erläuterte der Innenminister sein Credo: „Regeln gelten für alle.“
Es gebe keine guten und schlechten Straftaten. Ausnahmezustände in von Clans beherrschten Stadtteilen seien ebenso wenig hinnehmbar wie Demonstranten, die Polizisten angreifen. „Hinsehen und handeln - so muss es laufen“, sagte Reul.
Große Welle der Hilfsbereitschaft
Oft brauche man einen langen Atem. Wichtig sei, dass man sich auf den Weg macht. „Und da sind mir kleine Schritte viel lieber als große Sprüche“, so der Minister. „Am Ende muss deutlich werden, dass der Rechtsstaat die Innere Sicherheit gewährleistet. Dann haben die Bürgerinnen und Bürger auch wieder Vertrauen in die Politik.“
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Reul nannte in diesem Zusammenhang auch das Vorgehen gegen rechtsextreme Tendenzen bei der Polizei. „Hinsehen, handeln – das muss auch im eigenen Haus gelten.“
Und natürlich bei den Corona-Regeln. „Sicher gibt es einige, die laut krakeelen und damit Aufsehen erregen. Aber das sind ein paar Tausend von 18 Millionen. Fast alle verhalten sich vernünftig oder sogar vorbildlich“, so Reul.
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Das werde leider ebenso übersehen wie die große Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Hochwasser. „Das ist der Hammer“, meint der Innenminister. Natürlich sei bei einer Katastrophe dieser Größe nicht alles richtig gemacht worden. „Aber statt immer nur zu kritisieren, sollten wir den Geist der Gemeinschaft nutzen, die Haltung kultivieren.“