Hattingen. Aus dem Singkreis entstand die Musikschule. Marie-Luise Marjans Karriere begann dort – für das 60-Jahre-Treffen in 2016 hat die Schauspielerin zugesagt.
Die Leidenschaft für Musik hält ein Leben lang zusammen – das sagen die ehemaligen Sänger des Sing- und Musizierkreises von Otto Daube.
Als „Jeunesse Musicale“ fuhr der Chor in den fünfziger Jahren zu Auftritten nach Bayreuth. Otto Daube, Lehrer am Gymnasium Waldstraße, dirigierte die jungen Sänger. Einst gründete er die Hattinger Singschule – später entstand daraus die heutige Musikschule.
Otto Daube ist 1992 verstorben. Die Leidenschaft für Musik feiert sein Chor aber bis über seine Lebzeiten hinaus. Seit Jahren organisieren ehemalige Chormitglieder Treffen.
Marlies Lause war schon mehrfach dabei – besser bekannt ist sie als Marie-Luise Marjan. In der deutschen Fernsehserie „Lindenstraße“ spielt sie die Rolle der Helga Beimer. Ihre Bühnenkarriere nahm in Hattingen ihren Anfang. Einst wurde Marie-Luise Marjan von Otto Daube unterrichtet, spielte die Rolle der Hexe im Musical Hänsel und Gretel.
In diesem Jahr war die 75-jährige Schauspielerin nicht dabei, als sich sieben ehemalige Chorsänger bei Diergardts trafen. Die Runde war klein. „Wir waren enttäuscht über viele Absagen“, sagt Helga Kuska (76), ehemalige Schülerin Otto Daubes. Zu jedem Treffen kamen in den vergangenen Jahren andere ehemalige Schüler, tauchen neue alte Gesichter wieder auf. Die kleine Runde in diesem Jahr hat die Gelegenheit, sich umso persönlicher auszutauschen, Erinnerungen aus lange vergangenen Zeiten wieder lebendig zu machen.
Gerne denkt Helga Kuska an ihre Schulzeit zurück. „Otto Daube war ein toller Lehrer. Er konnte Schüler begeistern – auch, wenn sie vielleicht nicht die beste Singstimme hatten. Er war sehr fair.“
Im kommenden Jahr liegt die Gründung des Chores schon 60 Jahre zurück. Zu diesem Anlass will Robert Barty (80), Organisator der Treffen, alle 90 Sängerinnen und Sänger von Jeunesse Musicale einladen. Zugesagt haben schon einige – unter anderem Marie-Luise Marjan. „Je früher wir die Einladungen verschicken, desto mehr Zusagen werden eingehen. Am Samstag, den 17. September, soll die Feier mit viel Prominenz stattfinden.“ Dann soll auch wieder gesungen werden – wie in alten Zeiten.
Was Otto Daube wohl dazu gesagt hätte? „Mein Vater hätte sich bestimmt gefreut, dass seine Arbeit bis heute so erfolgsgekrönt ist. Als der Chor ihn in den achtziger Jahren im Schwarzwald besuchte, war er schon schwer beeindruckt“, erinnert sich Hans-Peter Daube, Sohn der Chorlegende.