Hattingen. Der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten steht vor großen Herausforderungen für die Zukunft. Das sagt die Superintendentin Julia Holtz.
Acht hauptamtliche Pfarrerinnen und Pfarrer werden in diesem Jahr den Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten verlassen – aus Altersgründen oder weil sie sich beruflich verändern.
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„Wir reden schon lange vom Umbruch, jetzt wird er massiv spürbar“, sagte Superintendentin Julia Holtz auf der Kreissynode, die nach zwei Jahren Pandemie jetzt erstmals wieder in Präsenz getagt hat. Jeder Weggang sei Herausforderung und Chance zugleich. Jede frei werdende Stelle eröffne die Möglichkeit zur Neukonzeptionierung. „Der Kirchenkreis erfindet sich gerade neu“, so Holtz.
Große Herausforderungen für den Kirchenkreis
Er steht dabei vor großen Herausforderungen. Zum einen habe die Pandemie das gemeindliche Leben stark geprägt. Zum anderen werde in den Kooperationsräumen, in denen sich benachbarte Gemeinden zusammenschließen sollen, vehement am Prozess des Wandels gearbeitet, erklärt Synodalpfarrerin Annette Krüger.
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Gemeinden schrumpfen zahlenmäßig. Die Pensionierungswelle von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie kirchlichen Mitarbeitenden in den nächsten fünf Jahren sei unaufhaltsam. Dazu schwebten die Zahlen von 3000 oder gar 4000 Gemeindegliedern, nach denen sich eine Pfarrstelle bemisst, wie ein Damoklesschwert über den Planungen. Das führe Haupt- und Ehrenamtliche derzeit an die Grenzen des Leistbaren, so war es auf der Synode zu hören.
Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
Aber es gebe nicht nur Abbrüche, sondern auch Aufbrüche: Seit Anfang des Jahres sind Anja Kersting und Peter Unger als hauptamtlich Beauftragte auf dem Weg, die Umsetzung des Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt voranzubringen. Bis zum Jahr 2024 soll daran gearbeitet werden, ein tragfähiges Schutzkonzept für den Kirchenkreis zu entwickeln, das im Bereich der Personalverantwortung implementiert und im Leitbild verankert wird.
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„Die Bibel weist eindeutig darauf hin, dass Liebe Schutzräume benötigt,“ so die Beauftragten. Als Leitsatz formulieren sie: „Sexualität ist ein wichtiger Teil der Schöpfung des Menschen als Ebenbild Gottes. Daher ist die Entwicklung der sexuellen Identität und Selbstbestimmung auch Aufgabe der Gemeinde- und Jugendarbeit.“