Hattingen. Die Hüttenfrauen haben im Arbeitskampf 1987 in Hattingen Zeichen gesetzt. Die Ausstellung „Geister“ würdigt ihren Einsatz. Am Freitag geht’s los.
1987 fand in Hattingen der größte Arbeitskampf statt, den die Stadt bisher gesehen hatte. Es ging um den Erhalt der Henrichshütte, über Generationen wichtigste Arbeitgeberin der Stadt. „Macht Thyssen uns die Hütte platt, wird Hattingen zur Geisterstadt“, warnte damals die Fraueninitiative auf Demonstrationen in Gespensterkostümen. „Geister“ ist daher auch der Titel einer Kunstinstallation zur Fraueninitiative, die ab Freitag, 13. August, auf der Henrichshütte zu sehen ist.
Performancekünstlerin Kathrin Ebmeier spürte 2020 gemeinsam mit Historikerin Alicia Gorny, Künstlerin Ale Bachlechner und weiteren Beteiligten die Hattinger „Geister“ auf. Hierfür eröffneten sie in der Henrichshütte ein Forum für das Zusammenkommen ehemals Beteiligter.
Beim Wiederbegegnen und neu Kennenlernen ging es um bestärkende, aber auch schmerzhafte Erinnerungen, gebrochene Biografien und die Frage, was bleibt und was man heute daraus lernt.
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Die performative Strategie der Geisterdemo von 1987 war eine kreative Intervention sowohl in den öffentlichen Raum als auch in männlich-gewerkschaftlich dominierte Protestformen und erzeugte kurzzeitig große Aufmerksamkeit. 2020 wollten sich die Geister von damals jedoch nicht erneut in Bettlaken hüllen. Die Frauen erschienen als jene, die sie heute sind. In der Ausstellung ist die Dokumentation dieses Aktionstags in der Hattinger Innenstadt zu sehen.
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Das Programm am Eröffnungsabend: 16 bis 18 Uhr: Performance „Nicht genug / not enough“ mit Kathrin Ebmeier; 18 Uhr: Begrüßung durch den Museumsleiter und die Kuratorinnen.