Hattingen. Der Wintereinbruch sorgt in Hattingen für viel Arbeit. Dachdecker befreien die Häuser von Schnee und Eis. Im Industriemuseum fallen Termine aus.
Derzeit sind Dachdecker im Dauereinsatz. Immer wieder melden Bürger zugefrorene Dachrinnen oder vom Dach hängende Eiszapfen, die abzustürzen drohen. „Seit Sonntag sind wir im ständigen Einsatz, von morgens um sechs bis abends um 19 Uhr“, sagt Dachdeckermeister Hans Christoph Berster.
Er und sein Team räumen den Schnee vor allem von Bau- und Supermarktdächern. Auch Wohnhäuser sind betroffen. Dort werden Eiszapfen von Dachrinnen abgeschlagen, die zu brechen drohen. Zudem werden Schneefanggitter errichtet, die abstürzende Dachlawinen auffangen sollen.
Keine Einsturzgefahr bei Dächern
Einsturzgefährdet sind die Dächer aktuell nicht. Dachdeckermeister Sebastian Jäger gibt Entwarnung: Beschädigt werden die Dächer erst bei einer Schneelast von etwa 75 Kilogramm. Und das ist noch lange nicht erreicht.“
Trotzdem empfiehlt Jäger den Bürgern, einmal im Jahr ihr Hausdach kontrollieren zu lassen. „So können Dachschäden bei Eis und Schnee vermieden werden.“
Vor allem wenn der Schnee schmilzt, kann es für Fußgänger gefährlich werden. Deshalb raten Dachdeckerbetriebe dazu, Schilder aufzustellen, die vor möglichen Schneelawinen warnen.
Vorerst keine Veranstaltungen im LWL-Industriemuseum
In der Gebläsehalle des LWL- Industriemuseums mussten wegen drohender Schneelawinen alle Veranstaltungen vorerst abgesagt werden. Zwar gibt es aufgrund der Corona-Pandemie keinen Museumsbetrieb, politische Gremien wollen dort jedoch weiterhin tagen.
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Doch laut Museumsleiter Robert Laube ist die Gefahr zu groß, dass Menschen beim Hineinkommen oder Hinausgehen durch tauende Eiszapfen oder Schneedecken verletzt werden. „Das Eis bekommen wir nur weg, wenn die Temperaturen steigen“, so Laube. „Aber gerade der Tauprozess ist gefährlich, weil sich Eisschollen ablösen können.“ Deshalb lautet sein Motto: Erst einmal abwarten.
Fußweg vor Gebläsehalle gesperrt und Betreten verboten
Ob die anstehende Ratssitzung am Donnerstag nächster Woche in der Gebläsehalle stattfinden kann, ist ungewiss. „Da muss die Stadt sich um Alternativräume bemühen“, sagt Laube. Der Fußweg vor der Halle ist gesperrt und das Betreten verboten. Das gilt nicht nur für die Veranstaltungsräume, sondern für die gesamte Halle.
Bis der Schnee abgetaut ist, heißt es für Dachdeckermeister wie Hans Christoph Berster erst einmal: „Schüppen, schüppen, schüppen."
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