Hattingen. Die Verbraucherzentrale rät, sich frühzeitig über die Pflege zu informieren. Das kann Geld und Hilfe bringen. Sie räumt mit Irrtümern auf.
Die Verbraucherzentrale des Ennepe-Ruhr-Kreises hilft bei einer realistischen Einschätzung der Pflegebedürftigkeit. „Wichtig ist, sich zu informieren und rechtzeitig Hilfe zu holen“, sagt Alexandra Kopetzki von der Beratungsstelle für den EN-Kreis. Die Verbraucherzentrale rückt Irrtümer zur Pflege gerade.
1. Irrtum: Pflegefall? Mir passiert das nicht!
Die Menschen in Deutschland werden immer älter – und damit wächst die Wahrscheinlichkeit, ein Pflegefall zu werden. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl von 2,02 Millionen im Dezember 1999 auf 4,12 Millionen im Dezember 2020.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
2. Irrtum: Mit dem Thema Pflege beschäftige ich mich, wenn ich 80 bin
Pflege kann jede und jeden treffen, unabhängig vom Alter. Es ist zwar richtig, dass der größte Teil der Pflegebedürftigen in die Altersspanne zwischen 80 und 85 Jahre fällt. Aber Pflegebedarf kann viele Ursachen haben. Deshalb sei es wichtig, über Beratungs- und Hilfsstrukturen Bescheid zu wissen. Jeder sechste Pflegebedürftige ist jünger als 65 Jahre.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Kontakt zur Verbraucherzentrale im EN-Kreis
Die für Hattingen zuständige Beratungsstelle der Verbraucherzentrale befindet sich in Witten an der Bergerstraße 35 am Bahnhof, 02302/ 28 28 1-01. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8.30 bis 13 Uhr, montags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr.Die Nebenstelle an der Voerder Straße 78 in Ennepetal ist donnerstags von 14 bis 18 Uhr für Ratsuchende vor Ort. Kontakt: 02302/ 28 28 1- 01.
3. Irrtum: Pflegebedürftig ist man erst, wenn man nichts mehr kann
Falsch. Nach dem Gesetz gelten Menschen schon als pflegebedürftig, wenn sie bei alltäglichen Dingen Unterstützung brauchen. Deshalb haben auch Menschen mit geringen Beeinträchtigungen ein Anrecht auf Leistungen der Pflegeversicherung. So kann zum Beispiel eine Haushaltshilfe finanziert werden. Man kann auch seine Wohnung barrierefrei umbauen.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
4. Irrtum: Das bisschen Pflege schafft man schon alleine
Ganz alleine pflegen – das schafft keiner. In Nordrhein-Westfalen bieten mehr als 500 Beratungsstellen von Pflegekassen, Pflegestützpunkten, Wohlfahrtsverbänden oder Kommunen Hilfe bei Fragen zur häuslichen Pflege an. Der Pflegewegweiser NRW hilft bei Fragen nach der Anlaufstelle vor Ort.