Hattingen. Lore Goes lädt zum 38. Komponistenporträt. An zwei Abenden in Hattingen und Sprockhövel wird Musik von und nach Beethoven erklingen.
Insgesamt 14 Stücke von und nach Beethoven werden am ersten Juli-Wochenende in Hattingen und Sprockhövel erklingen. Und zwar vokal – vorgetragen von einem Dreifach-Quartett aus dem Hattinger Vokalensemble und einer Sopranistin. Hinter dem Konzert, das Samstag in der Zwiebelturmkirche und Sonntag in der St.-Georgs-Kirche gespielt wird, steht Lore Goes. Zum 38. Mal stellt sie damit einen Komponisten vor.
„Ich muss dankbar sein, dass es mit den Komponistenporträts bis hierhin geklappt hat“, betont die Chorleiterin. Schließlich ist sie mittlerweile 88 Jahre alt, wollte das Beethoven-Porträt eigentlich schon im April 2020 mit ihrem 50-köpfigen Vokalensemble zur Aufführung bringen. Aber wie so vieles fiel die Vorführung Corona zum Opfer. Nicht nur das Auftreten war unmöglich, auch das Proben lag lange Zeit brach.
38. Komponistenporträt mit Dreifach-Quartett
„Aber meine Choristen sind sehr anhänglich“, sagt Lore Goes lächelnd und berichtet, wie einer ihrer Tenöre sie im Sommer 2020 besucht habe. Coronakonform, nur zu zweit, musizierten sie gemeinsam ein bisschen. „Und je länger wir sangen, umso mehr war er von so einer Freudigkeit durchstrahlt“, blickt die 88-Jährige zurück: „Ich bin jetzt so alt, aber wenn ich das noch kann – solche Freudigkeit in die Herzen bringen – dann lohnt sich mein Leben noch.“
Im August 2020 – damals waren die Coronazahlen sehr niedrig – trafen sich dann schon drei Tenöre bei Lore Goes. Mit großem Abstand musizierte man gemeinsam im Garten und das klappte gut. Im September dann kam der Gedanke: „Ach, wir könnten ja im Quartett was machen.“
Und so lebte das 38. Komponistenporträt wieder auf: „Das ganze Beethoven-Projekt haben wir als Dreifach-Quartett geprobt“, erklärt Lore Goes – jeweils drei Tenöre, drei Bässe, drei Alt- und drei Sopran-Stimmen, alle mit großem Abstand. Der Termin Mitte November stand. „Und als es dann wirklich aufführungsreif war – 14 Tage vorher kam das Aus.“
2020 war das Beethoven-Jahr
Nun kommt der dritte Versuch. Wenngleich ein bisschen zu spät. Denn 2020 war das Beethoven-Jahr, anlässlich des 250. Geburtstags des Komponisten. Das aber stört Lore Goes weniger. Zum einen würden aktuell viele Beethoven-Konzerte nachgeholt, zum anderen findet sie: „Beethoven kann man immer hören.“
Hier gibt es Karten
Das 38. Komponistenporträt gibt es am Samstag, 3. Juli, in der Zwiebelturmkirche (Sprockhövel) und am Sonntag, 4. Juli, in der St.-Georgs-Kirche. Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Die Plätze sind auf jeweils 100 Besucher begrenzt.Der Eintritt kostet 10 Euro, Schüler und Studenten zahlen nur 7 Euro. Karten gibt es in der „Hattinger Musikinstrumententruhe“, Emschestraße 44, 02324/278 14, und bei „Der Buchladen“ in Sprockhövel, Hauptstraße 34, 02324/686 65 55. Oder direkt bei Lore Goes: 02324/314 93.
14 Stücke hat die Chorleiterin für das Porträt ausgewählt. Ein Satz aus der „Mondscheinsonate“ ist dabei, ein Thema aus der „Appassionata“ und natürlich die berühmte Symphonie Nr. 9 – um nur einige bekannte Werke zu nennen. Unterstützt wird das Dreifach-Quartett des Vokalensembles von Sopranistin Catharina Jansen und Dietmar Steegborn am Klavier.
Lore Goes selbst hat die Leitung inne und wird zwischen den einzelnen Stücken Erklärungen und Erläuterungen beisteuern. So hofft sie zumindest. Nach drei Verschiebungen ist die Sorge da, dass erneut etwas dazwischen kommt. Für diesen Fall ist das Programm – Vortrag wie Musik – mittlerweile aufgenommen worden und so gewissermaßen für die Ewigkeit festgehalten.
Schubert könnte der nächste werden
Läuft entgegen Lore Goes’ Befürchtungen allerdings alles rund, ist das Beethoven-Thema nach dem zweiten Konzertabend beendet. Das hätte es schließlich schon längst sein sollen. „Ich hatte schon mit Schubert angefangen“, berichtet sie. Den wollte sie sich nämlich für das 39. Komponistenporträt vornehmen.
Ob daraus etwas wird? Lore Goes selbst zweifelt. Schließlich, sagt sie, sei sie schon 88 Jahre alt, ihr Körper mache nicht mehr so mit wie früher. Mit den Proben des Vokalensembles soll es aber nach dem Konzert erst einmal weiter gehen: „Ich habe den Choristen gesagt, sie sollen zur ersten Probe die Deutsche Messe von Schubert mitbringen.“