Hattingen. Die zweite Corona-Absage trifft die Mitglieder und Fans der Autoparty Hattingen. Markus Lück und Fred Hermes sagen, wie es nun weitergehen soll.
Zum zweiten Mal in Folge fällt die Hattinger Autoparty der Corona-Pandemie zum Opfer. Eigentlich hätte die Veranstaltung im Mai in die 36. Runde gehen sollen, doch daraus wird nun wieder nichts. Im WAZ-Interview erklären der Vorsitzende Markus Lück und Geschäftsführer Fred Hermes die Hintergründe, weshalb die Autoparty noch mit einem blauen Auge davon gekommen ist und wie die Planungen für das nächste Jahr aussehen.
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Warum haben Sie sich für eine frühzeitige Absage der Hattinger Autoparty entschieden?
Markus Lück: Das hat mehrere Gründe. Die Planung einer solchen Veranstaltung kostet einige tausend Euro und eine Menge Zeit und Aufwand. Die Bühne muss angefordert werden, der Bauantrag muss bei der Stadt eingereicht werden und Verträge mit den Künstlern und dem Catering geschlossen werden. Und da wir überhaupt nicht wissen, ob die Autoparty überhaupt hätte stattfinden können, wollten wir nicht die Gelder unserer Vereinsmitglieder leichtfertig ausgeben. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass aktuell viele Menschen so eine Massenveranstaltung besucht hätten. Der Großteil der Bevölkerung ist auch im Mai noch nicht geimpft.
Fred Hermes: Wir haben natürlich auch den Inzidenzwert immer im Blick gehabt. Und der ist in den vergangenen Wochen langsam, aber kontinuierlich gestiegen. Und irgendwann war klar, dass die Autoparty in diesem Jahr ausfallen muss.
Welche finanziellen Folgen hat die Absage?
Lück: Im vergangenen Jahr kam die Absage deutlich überraschender. Da standen wir ja schon in den Startlöchern und alles war bereit. Wir hatten sogar einen Hubschrauber eingeplant. Aber da sind wir zum Glück mit einem blauen Auge davon gekommen, weil eben noch nicht alle Verträge unterschrieben waren und wir so den finanziellen Schaden in Grenzen halten konnten. Dieses Jahr haben wir ja frühzeitig die Planungen gestoppt.
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Hermes: Auch den Bauantrag, den wir jedes Jahr neu bei der Stadt stellen müssen, konnten wir im vergangenen Jahr noch rechtzeitig zurückziehen. Da hatten wir schon Glück.
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Wie sagen die Mitglieder und die treuen Besucher zur Absage?
Hermes: Die Entscheidung war ja schon abzusehen und kam für alle nicht mehr wirklich überraschend.
Lück: Dennoch hört man immer wieder, dass viele die Autoparty vermissen und es sehr schade finden, dass sie erneut nicht stattfinden kann. Die Autoparty gehört zu den bekanntesten Hattinger Festen und natürlich finden es viele traurig, dass sie noch vergangenem Jahr erneut ausfallen muss.
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Gibt es denn schon Planungen für das nächste Jahr und wie groß ist die Hoffnung, dass die Autoparty dann wieder steigen kann?
Hermes: Die Terminfindung findet jetzt schon statt. Da müssen wir natürlich schnell sein. Normalerweise steht der Termin des Folgejahres immer schon dann fest, wenn die Autoparty gerade startet. Das ist unsere erste Aufgabe.
Lück: Die intensive Planung beginnt dann etwa im Herbst und nach zwei Jahren Pause ist die Vorfreude sehr groß, den geselligen Hattingern eine tolle Autoparty zu bieten. Vielleicht können wir ja noch ein wenig mehr bieten als in den Vorjahren. Ich bin davon überzeugt, dass die Impfungen im nächsten Jahr abgeschlossen sein werden und dann wird die Autoparty auch wieder steigen. Wir alle freuen uns schon alte und neue Gesichter bei uns begrüßen zu können. Uns fehlt das schon sehr.
Die Hattinger Autoparty – Tradition seit 40 Jahren
Die Autoparty fand im Jahr 1980 zum ersten Mal statt. Im vergangenen Jahr hätte eigentlich die 36. Ausgabe gefeiert werden sollen, die zunächst auf dieses Jahr verschoben wurde, ehe zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden musste. Im Jahr 2022 soll dann aber zum 36. Mal die Autoparty gefeiert werden.Der Verein der Autoparty hat derzeit 35 Mitglieder und ist immer auf der Suche nach weitere Unterstützern. Weitere Informationen zum Verein und der Autoparty, die normalerweise auf dem Gelände des LWL-Industriemuseums Henrichshütte steigt, gibt es auf der Internetseitewww.autopartyhattingen.de
Haben Sie nicht die Befürchtung, dass Massenveranstaltung auch trotz Impfungen zunächst gemieden werden?
Hermes: Immerhin hat Corona dafür gesorgt, dass die Menschen ihre Verhaltensweisen angepasst haben, auf Abstände achten und es vermeiden, sich die Hände zu geben.
Lück: Nein, diese Befürchtung habe ich nicht. Am Anfang wird es vielleicht ein wenig komisch, aber das wird sich schnell legen und dann liegen sich die meisten auch wieder in den Armen und feiern ausgelassen. Da bin ich mir sicher. Ich werde dann kein ungutes Gefühl haben.
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