Hattingen. In Zeiten von Corona läuft das Ramadanfest in Hattingen anders ab. Das Süßgebäck Baklava ist natürlich wieder dabei. Und das ist nicht alles.

„Das Ramadanfest ist süß“, sagt Metin Kaya, Vorstandsmitglied der Ditib-Gemeinde Hattingen. Das Fest des Fastenbrechens wird auch nicht grundlos „Zuckerfest“ genannt. Am Abend des 12. Mai beginnt für die Muslime in diesem Jahr das Fest, das zwei bis drei Tage gefeiert wird und das Ende des Fastenmonats Ramadan beschließt.

Süßigkeiten, Bonbons und das berühmte Süßgebäck Baklava gehören auch in Corona-Zeiten dazu, doch ansonsten läuft vieles anders. „Normalerweise beginnt der erste Tag des Festes mit einem kurzen Gebet in der Moschee und dann trifft sich die Familie zu einem gemeinsamen Frühstück“, sagt Metin Kaya.

Satt vom Hinsehen

Da gebe es die unterschiedlichsten Gerichte, jeder habe ja so seine Vorlieben und Wünsche und eigentlich bekomme jeder das, was er auch möchte. Auf dem Tisch stehen dann selbst gebackenes Brot, Gemüse, Eier, Joghurt, Honig, Käse und vieles mehr, so Kaya. „Eigentlich wird man schon satt, wenn man nur hinsieht“, sagt Kaya.

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Anschließend besuche man andere Verwandte, Bekannte und Freunde. Dabei gelte die Regel: Die Jüngeren besuchen die Älteren, erklärt Metin Kaya. „Eigentlich ist es wie ein Tag der offenen Tür“, sagt Yalcin Dogru, Mitglied des Hattinger Integrationsrates. Man besuche sich, rede miteinander, esse zusammen und sei zusammen stolz, das Fasten geschafft zu haben, so Dogru weiter.

Verwandte per Videokonferenz treffen

„Das ist aber aktuell ja alles nicht möglich“, sagt Metin Kaya. „In der Familie haben wir uns deswegen anders organisiert. Wir besuchen die Eltern nacheinander, fast wie beim fliegendem Wechsel im Fußball, und dann schalten wir weitere Verwandte per Videokonferenz dazu. Wir wollen und werden uns an die Regeln halten, denn nur so überstehen wir gemeinsam diese Zeit.“

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Der Ramadan unter Corona-Bedingungen sei schon sehr schwierig gewesen, sagt Yalcin Dogru. Das gemeinsame allabendliche Fastenbrechen habe nur in kleinem Rahmen stattgefunden und auch die gemeinschaftlichen Gebete haben ausfallen müssen. Da sei es natürlich traurig, dass Festtage auch nur eingeschränkt begangen werden können, so Dogru. Man sehne sich nach ein wenig Normalität.

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