Hattingen / EN-Kreis. Bürger aus Hattingen waren frustriert, als sie einen der 4000 Astrazeneca-Termine buchen wollten. Jetzt redet der Terminland-Geschäftsführer.

Immer mehr Beschwerden über das Vorgehen bei der Vergabe der 4000 Astrazeneca-Termine durch den EN-Kreis am vergangenen Samstag werden laut. WAZ-Leser Hans-Georg Harms etwa beschreibt, er habe „zwischen 8 und 15 Uhr gefühlte 100-mal versucht, an einen Impftermin zu kommen“.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Dienstleister Terminland: Wir wurden nicht informiert

Die einzigen Antworten, die er erhalten habe, waren: „Server überlastet“ oder „Die Terminvergabe macht gerade Pause“. Harms machte seinen Ärger darüber in einer Mail an den Dienstleister Terminland Luft, der das Buchungssystem für den Ennepe-Ruhr-Kreis betreibt – und erhielt folgende Antwort: „Leider wurden wir nicht informiert, dass für heute über 4000 Termine angeboten werden sollen. Hätten wir das früher gewusst, dann hätten wir uns auch anders vorbereiten können.“

>>> Was Sie zum EN-Impfzentrum wissen müssen, lesen Sie hier

Am Montag räumte Terminland-Geschäftsführer Hartwig Schulz ein, dass es in seiner Firma einen Fehler gab und die Absprache mit dem EN-Kreis nicht weitergegeben wurde. „Ein Kernproblem war aber auch die Uhrzeit“, sagt er zur WAZ. „Es gab etwa 66.000 Berechtigte für 4000 Termine. Da haben in der Spitze 10- bis 20.000 Menschen gleichzeitig zugegriffen – und das ist ein Problem. Wir sind keine Spezialisten für Hochlastsysteme wie beispielsweise Eventim.“

Eigenes Terminsystem, das sonst das Straßenverkehrsamt nutzt

Die Kreisverwaltung hatte sich im Vorfeld entschieden, die letzten 4000 Astrazeneca-Termine für über 60-Jährige über dieses Terminsystem zu vergeben, das auch bereits für impfberechtigte Berufsgruppen, etwa Kita-Mitarbeiter und Polizisten, eingesetzt wurde. Sieben Stunden nach dem Start waren alle verfügbaren Termine ausgebucht.

+++Wir möchten wissen: Wie kommen Sie durch die Krise? Was vermissen Sie, wie blicken Sie in die Zukunft? Machen Sie mit bei unserer Umfrage!+++

Impfberechtigte, die Glück gehabt haben, werden am vereinbarten Termin in der Drive-in-Impfstation auf dem Parkplatz der Dreifeldsporthalle in Schwelm geimpft. Dabei bleiben sie durchgängig im Autos sitzen – bei der Registrierung, dem Arztgespräch, der Impfung und bei der Nachbeobachtung.

+++ Dieser Text wurde im Laufe des Tages aktualisiert +++

>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns