Hattingen. Die Sechziger Jahre, ein tolles Jahrzehnt – zwei Kulturmenschen aus Hattingen erzählen ihre Geschichte: Christiane Nicolai und Andreas Löbbecke.
Für Christiane Nicolai waren die Sechziger Jahre ein ganz besonderes und vor allem lebensprägendes Jahrzehnt. Die Vorsitzende des Kunstvereins Hattingen erinnert sich im Gespräch mit der WAZ an die Musik, die Mode und einen wichtigen privaten Augenblick.
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„1969 habe ich meine Mann kennen gelernt, das fällt mir natürlich als Allererstes ein“, sagt Christiane Nicolai. „Aber es gibt noch ganz andere schöne Erinnerungen.“
Mini-Mode war in den Sechzigern sehr angesagt
Die Mini-Mode sei zu dieser Zeit sehr angesagt gewesen und habe teilweise aus Plastik bestanden und sei eben nicht gewebt gewesen. Das sei schon sehr speziell gewesen, sagt Nicolai, die in den Sechzigern eine Zeit lang in England lebte. Dort sei die Mode noch einmal etwas extremer gewesen.
Wie viele andere auch verbinde sie mit dem Jahrzehnt vor allem die damalige Musik. „Beatles, Bee Gees und Rolling Stones haben wir auf den beliebten und auch üblichen Kellerpartys rauf und runter gehört“, sagt sie. In den Tanzclubs und Diskos habe zudem meist eine Live-Band gespielt.
Zu dieser Zeit ist es sehr streng und steif zugegangen
Dennoch sei es zu dieser Zeit noch sehr streng und steif zugegangen, sagt sie. „In den Diskos standen die Mädchen auf der einen und die Jungs auf der anderen Seite. Und dann hat man gewartet bis etwas passiert. Einfach drauflosgetanzt wurde nicht. Das hat sich zum Glück total gewandelt.“
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Auch an die ersten politischen und studentischen Bewegungen erinnere sie sich noch gut. Sie habe in den Sechzigern auch Zeit in Köln und Umgebung verbracht. Und irgendwann habe die KVB, also die Kölner Verkehrsbetriebe, die Ticketpreise erhöht. „Da sind wir nicht auf die Straße gegangen, sondern auf die Schienen, um dagegen zu demonstrieren“, erklärt Nicolai.
Die persönlichen Erinnerungen an die Sechziger sind für Andreas Löbbecke, ein Teil der Hattinger Band „Duo Taktlos“ ein wenig verschwommen, da er erst 1962 auf die Welt kam und so seine junge Kindheit in den Sechzigern erlebte. Doch die Rockmusik dieser Zeit habe ihn geprägt, gibt Löbbecke zu. Die Rolling Stones, die Beatles oder Cat Stevens haben sehr viel Einfluss auf ihn gehabt.
„Da haben die Musiktexte auch noch einen Sinn ergeben“, sagt er. „Heutzutage ist das doch alles sehr oberflächlich. Es ist auch alles viel schnelllebiger geworden. In drei Jahren wird vermutlich niemand mehr wissen, wer Sam Smith ist. Aber wer die Beatles waren, das weiß eben jeder.“
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