Sprockhövel. Zwei Sprockhöveler haben im Verlauf der Corona-Pandemie ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt: Sie vermieten jetzt ein mobiles Saunafass.
Die Sprockhöveler Elena Vassiliadou und Benedict Erfmann haben sich gerade mit einer originellen Idee selbstständig gemacht: Sie vermieten ein mobiles Sauna-Fass in Sprockhövel und Umgebung – die Nachfrage ist bereits zum Start groß: „Fast sofort waren acht Tage ausgebucht“, freut sich Elena Vassiliadou, „wir freuen uns total über das große Interesse!“
Das Paar habe aber schon mit Nachfrage gerechnet, gibt ihr Freund und Partner Benedict Erfmann zu. Der Grund: „Elena hat zuvor mehr als zwei Monate lang versucht, für uns eine mobile Sauna zu mieten – keine Chance, immer ausgebucht.“ So hätten sie erkannt, dass in der Region beim Thema mobile, mietbare Sauna mehr Nachfrage als Angebot bestehe. „Da spielt natürlich auch die Pandemie mit rein, die Saunen sind zu und selbst wenn sie öffnen: Im Moment möchte man nicht mit Fremden auf engstem Raum zusammen sitzen.“
Acht Monate Lieferzeit? Kommt nicht infrage
Schnell fiel die Entscheidung des Paars auf eine sogenannte Fass-Sauna, da darin die Luft besser zirkuliere, erklärt Erfmann. Doch eine hölzerne Schwitzkabine zu finden, gestaltete sich zu Beginn ihrer Suche äußerst schwierig. „Es gab eine Holzknappheit, mancher Hersteller konnte bei sofortigem Kauf nur eine Lieferung acht Monate später garantieren.“
Ein Umstand, der nicht infrage kam, deshalb seien sie quer durch Deutschland gefahren, um weitere Anbieter zu besuchen – neben ihren Hauptjobs. Vassiliadou betreibt mit ihrer Schwester ein Brautmoden-Geschäft, Erfmann arbeitet Vollzeit als Vertriebler, gemeinsam brachten sie zudem bereits ein Gesundheitsportal inklusive Shop und Blog an den Start. Klingt nach viel Arbeit? „Wir hängen uns aus Leidenschaft Tag und Nacht in unsere Ideen rein“, sagt die 42-Jährige, „und wenn man etwas zusammen als Paar realisiert, sieht man es auch weniger als Arbeit.“
Fast wäre es eine Tropfsteinhöhle geworden
Sie mussten jedoch erkennen, dass selbst gerne zu saunieren nicht zur Realisierung ihres Projekts ausreichte, ihnen fehlten zunächst grundlegende Kenntnisse. „Glücklicherweise merkten wir kurz vor einem Fehlkauf, dass das Holz thermo-getrocknet sein muss, da es sonst bei den Saunagängen ausharzt – außer natürlich, man mag den Tropfsteinhöhlen-Look“, sagt Erfmann und lacht. Auch die Art des Ofens, die Dicke des Holzes und die Größe der Sauna habe bedacht werden müssen. „Uns war ein richtiger Holzofen und gute Isolation wichtig, und dass die Sauna lang genug ist, dass zwei Personen darin liegen können.“
Ein weiterer elementarer Punkt bei einem derartigen Mietobjekt sei die Suche nach einem wirkungsvollen, aber unschädlichen Hygienekonzept gewesen, ergänzt Vassiliadou. „Die Sauna wird nun nach jeder Nutzung mit einem Sauna-Reinigungsmittel geputzt, danach folgt eine Desinfektion sowie eine Versiegelung, damit auch bei Wärme keine Chemikalien austreten.“
Die Expansion ist bereits geplant
In ihr neues Unternehmen investierten sie etwa 10.000 Euro. Es wäre noch kostenintensiver geworden, wenn sie nicht vieles in Eigenleistung übernommen hätten, so Erfmann: „Elena designte beispielsweise die gesamte Webseite selbst und ich mache vieles im handwerklichen Bereich.“
Weitere Infos und Buchungen bei „Saunafass4you“
Das Sauna-Fass hat mit 4,70 mal 1,80 Meter Platz für sechs sitzende oder zwei liegende Personen, das benötigte Brennholz zum Saunieren wird mitgeliefert.Die hölzerne Schwitzkiste ist auf privatem Grund aufstellbar, reicht der Platz nicht aus, vermitteln die Unternehmer kostenlos fünf verschiedene „Lieblingsplätze“ mit schönem Ausblick.Weitere Infos und Buchungskalender finden sich unter www.saunafass4you.de, die Seite ist in das Gesundheitsportal des Paares www.beyouandbeforever.de integriert. Kontakt ist per E-Mail an hello@saunafass4you.de oder telefonisch unter 0151/51 755 855 möglich.
Obwohl ihr Konzept einer mietbaren Sauna perfekt zur Pandemie passe, solle „Saunafass4you“ kein zeitlich befristetes Start-up sein. Vassiliadou: „Wir planen stattdessen schon Erweiterungen für die Zeit nach Corona.“ Sie habe durch ihre Arbeit in der Hochzeitsbranche ein großes regionales Dienstleistungsnetzwerk, „da können wir uns viele Kooperationen vorstellen, beispielsweise mit Gourmet-Gastronomen oder auch Sauna-Pakete mit Maniküre, Pediküre, Massage.“
Fass-Saunen werde sich zu einem Event entwickeln, glaubt auch Erfmann. „Und mit der Zeit sollen auch weitere Saunen hinzukommen, vielleicht mit einem Tauchbecken oder einem Whirlpool daneben.“ Klingt, als könne man von dem Paar aus Herzkamp noch weitere originelle Ideen erwarten.
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