Hattingen.. Martina Rehbein gehörte zu den ersten Paten, die sich ehrenamtlich um einen Platz kümmerten. Inzwischen ist sie eine von wenigen Engagierten.

Die ersten Spielplatzpaten Martina Rehbein und Gisela Kiesel traten vor 25 Jahren ihren ehrenamtlichen Dienst an. „Blumen und Urkunden für die ersten Spielplatzpatinnen“ titelte die WAZ damals. Und heute ist es noch immer Martina Rehbein, bis vor einem Jahr gemeinsam mit Gisela Kiesel, die sich um den Spielplatz Voßnacke kümmert. Ihr sind einige Spielplatzpaten in ganz Hattingen nachgefolgt. Dennoch ist die Idee inzwischen wieder eingeschlafen. „Leider“, wie die Frau der ersten Stunde und auch Olaf Jacksteit vom Bereich Jugend der Stadt bedauern.

Damals und heute suchte die Stadt engagierte Bürger, die die Spielplätze etwas im Auge behalten, Anregungen geben, Beschädigungen melden. „Die Siedlung entstand gerade, ich war hochschwanger und wir durften bei der Gestaltung des Spielplatzes mitreden“, erinnert sich Martina Rehbein. Die Stadt sei danach auf sie zugekommen und habe gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, Spielplatzpatin zu werden.

Konnte sie – und ist es seit 25 Jahren. „Es ist wichtig, die Gemeinschaft zu erhalten und Kommunikationsorte für die Nachbarschaft – wie den Spielplatz“, betont sie. Dabei sei das Wichtigste die Ansprache: „Ich gebe den Anstoß und dann packen viele mit an.“ So müsste nicht einer zu viel machen. „Wenn alle mitmachen, dann ist es nicht mehr viel“, weiß Rehbein.

Regelmäßig schaut sie auf dem kleinen Spielplatz nach dem Rechten. Die Harke hat sie dieser Tage oft dabei, um das Laub zusammenzufegen. Auch den kleinen Rasenstreifen mäht sie schon einmal mit. „Weil die Gärtner der Stadt auch nicht so oft vorbeikommen können.“ Pflicht ist das aber definitiv nicht für Spielplatzpaten.

Patenschaft ist ein Auslaufmodell

„Es gab immer welche, die besonders emsig waren“, freut sich Olaf Jacksteit. Allerdings sei die ehrenamtliche Patenschaft „mittlerweile ein Auslaufmodell“, sagt er. Paten gibt es noch für die Plätze am Uhlenkotten, an der Hombergsegge, Tippelstraße und eben Voßnacke. Der Verein Rollkultur kümmert sich um die Skateanlage.

„Viele Leuten binden sich nicht mehr gern“, beobachtet Jacksteit. Deshalb gebe es zwar noch lose Kontakte, aber zum Beispiel keine regelmäßigen Treffen der Spielplatzpaten mehr. Dabei betont er: „Wer sich als Pate meldet, der wird auf nichts festgenagelt. Es geht einfach darum, ab und zu ein Auge auf den Platz zu haben und Ansprechpartner vor Ort zu sein.“

Als solcher versteht sich auch Martina Rehbein und sagt, dass man so auch bei der Gestaltung des Platzes mitreden kann. „Auch, wenn aus Kostengründen nicht alle Wünsche erfüllt werden können.“ Im nächsten Jahr jedenfalls möchte sie gern ein Fest organisieren und ihren Spielplatz feiern.

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