Hattingen. Der Holthauser Rosenmontagszug in Hattingen verläuft ohne Zwischenfälle. Mit nur 5000 Besuchern fällt der Karnevalszug aber besonders klein aus.

Es gab gute Nachrichten vom 43. Holthauser Rosenmontagszug: Die Hattinger Narren konnten endlich wieder an der Strecke von Hermannstraße bis Dorfstraße feiern. Nachdem der Zug im vergangenen Jahr kurzfristig abgesagt werden musste, ließ das Wetter den Start in diesem Jahr zu. Allein: Der Regen schreckte dann doch viele Besucher ab.

Polizei schätzt 5000 Besucher


Wenige Minuten bevor sich der bunte Lindwurm in Bewegung setzte, war der erste Streckenabschnitt noch völlig verwaist. Wie in jedem Jahr standen die Aktiven gut gelaunt in der Startaufstellung an der Hermannstraße und lockten dort auch einige Schaulustige an, die sich gleich die ersten Kamelle sichern wollten. Den Weg um die erste lange Kurve musste der Zug dann auch fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit absolvieren. Erst ab der Straße Am Röhr nahm die Zahl der Besucher spürbar zu.

Immerhin auf 5000 schätzt Polizei-Einsatzleiter Oliver Schmanck die Besucherzahl direkt nach dem Zug. Der Beginn ließ befürchten, dass es sogar noch deutlich weniger gewesen sein könnten.

Doch im Regen kamen viele erst kurzfristig an die Strecke. Und ebenso traten viele Besucher schnell wieder den Rückzug an. Dennoch standen die Narren an den Straßenrändern in Richtung Krüpe-Kurve dann doch dicht an dicht, als Standartenträger und Ex-Prinz Sebastian mit seinem Gefolge rufend und winkend vorbeizog.

Kamelle, Hüte und Segelschiffe in Holthausen

Vom Festwagen der Överholthuser regnete es passend nicht nur Kamelle, sondern da warf der Holti auch mit Hüten. Überhaupt waren die Wagen auf raue See eingestellt. Gleich zwei große Segelschiffe schipperten über die Dorfstraße – von Dä Överholthuser zum Thema 650 Jahre Hansestadt Hattingen und von der SPD, die mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Frank Mielke als Wickie samt starker Männer und Frauen gegen den Regen ansegelte.


Ins Raumschiff ging es dann mit dem Mottowagen der Ruhrölften zum Thema Weltall – Astronauten und Außerirdische inklusive. Den vierten großen Wagen bestückte dann wieder der Aktivenkreis Holthauser Rosenmontagszug mit seinem Kinderprinzenpaar und den Tanzmariechen. Mitfahren als Botschafter der Hanse durfte auch Bürgermeister Dirk Glaser.

Kein Platz für Rassismus, keine Zwischenfälle

Eine wichtige Botschaft verbreiteten die Organisatoren außerdem auf dem Balkon in der Krüpe-Kurve, von dem Thomas Behling den Zug moderierte: Dort wehte das große gelbe Banner „Hattingen hat keinen Platz für Rassismus“.

Auch zum Schluss gab es noch einmal gute Nachrichten: Bis zum Ende des Rosenmontagszuges mussten die 25 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes nicht ein Mal tätig werden, wie Saskia Liedtke im Hauptquartier im Gemeindehaus berichtete. Aufgrund der größeren Entfernung ihres Standortes zur Zugstrecke war das DRK extra mit mehr Krankenwagen für den Notfall angerückt. Auch die Polizei meldete zum Abschluss einen sehr friedlichen Zug ohne Zwischenfälle.