Manchmal übertrifft das die Socke in Sandale an Geschmacklosigkeit. Wenn's kracht, ist der Autofahrer unten ohne dran.
Schwitzen wie noch nie ließ einen die Sonne in den letzten Tagen. Das Auge aber wird nicht nur geblendet durch grelles Licht, sondern auch durch modische Unmöglichkeiten, die mit steigenden Temperaturen nur so aus dem Boden schießen. Sie halten haarige Männerbeine mit weißen Socken in Sandalen für den Gipfel der Geschmacklosigkeit?
Eine Fahrt mit der S-Bahn belehrt eines Besseren. Der junge Mann dort glänzt nun wirklich nicht durch bis zu den Knien hochgezogene Strümpfe. Seinen Mitfahrern wären in dem Fall Socken lieb. Meint er seine Quanten doch nicht nur auf dem Sitz gegenüber platzieren zu müssen, sondern knippst seine Fußnägel ab, die durchs Abteil sausen. Kinderstube Glückssache. Da wird die Kleidung direkt zur Nebensache.
Auch wenn schon Freiherr von Knigge gesagt haben soll in seinem Werk „Über den Umgang mit Menschen” (1788): „Kleide dich bequem, aber reinlich und geschmackvoll – egal wie heiß es ist.” Ein Polizist ist leider nicht in Sicht. Die schwitzen selbst, benehmen sich aber natürlich besser.
Laut Dienstvorschrift führt an kurzärmeligem Hemd – allerdings ohne Binder – und Hose kein Weg vorbei. Wer es ganz genau nimmt, zieht ein weißes Unterhemd drunter. Superkorrekte bedecken auch den Kopf. Was aber mehr der Erkennbarkeit als Polizist dient. Bei einer normalen Verkehrskontrolle wird den Beamten keiner mit einem Straßenräuber verwechseln. Weshalb dieser keins auf die Mütze kriegt, wenn er selbige absetzt, weil das Gehirn darunter schon zu kochen anfängt.
Barfuß allerdings darf er sich dann nicht hinters Steuer setzen. Das wäre ein Dienstvergehen. Dietmar Trust, Pressesprecher der EN-Polizei, rät auch anderen Verkehrsteilnehmern davon ab. Bauen sie einen Unfall, sind sie dran.