Hattingen. Der beliebte Blankensteiner Weihnachtsmarkt in Hattingen kann nicht stattfinden. Für weihnachtliche Kulisse sorgt Beleuchtung auf dem Marktplatz.
Als Bürgermeister Dirk Glaser den unscheinbaren Knopf drückte, erstrahlte der Blankensteiner Marktplatz in einem kleinen Lichtermeer – eine schöne, weihnachtliche Kulisse, die aber ein bisschen Wehmut in sich trug. Denn eigentlich hätte an dieser Stelle der beliebte Blankensteiner Weihnachtsmarkt zum 27. Mal eröffnet werden sollen.
Stadt stellt Weihnachtsbaum und Lichterketten und bezahlt den Strom
So abonnieren Sie den WAZ-Newsletter für Hattingen
Viele hunderte oder gar tausende Menschen hätten sich an den kleinen Buden, Musik, Waffeln und Glühwein erfreut, doch stattdessen war der Platz fast menschenleer. „Das ist für unsere Ehrenamtlichen und natürlich für die vielen Besucher sehr traurig“, sagt Friedrich Wilhelm Wengeler, Vorsitzender der Bürgergesellschaft Blankenstein, die den Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende organisiert. „Dennoch wollten wir etwas tun und so haben wir uns überlegt den Marktplatz mit vielen Lichtern zu versehen.“ Die Stadt habe dabei geholfen, sie stelle den Weihnachtsbaum und die Lichterketten, den Aufbau der Lichter und die Stromkosten, die sich am Ende einen kleinen vierstelligen Betrag belaufen werden, übernehme die Bürgergesellschaft, so Wengeler.
Lokale Sponsoren helfen finanziell
Die Weihnachtsbeleuchtung sei normalerweise Teil des Marktes und werde so auch gegenfinanziert, diesmal müsse die Gesellschaft dies aus eigener Kasse bezahlen, sagt Wengeler. Unterstützung erhalten die engagierten Blankensteiner von mehreren lokalen Sponsoren. „Wir sind froh, dass viele Sponsoren uns trotz all der Schwierigkeiten finanziell unterstützen. Viele haben sich bereiterklärt, uns mit einem Drittel oder der Hälfte ihrer üblichen Beiträge zu helfen“, erklärt Wengeler.
Hilfsbeitrag fällt diesmal geringer aus
Sichtbar werden die Sponsoren auf der Schaukarte am Markt und im Internet. Profitiert von den Gewinnen, die der Blankensteiner Weihnachtsmarkt Jahr für Jahr erzielt, haben immer die örtlichen Kindergärten und Schulen und gemeinnützigen Vereine. Vor allem die Jugendförderung wurde unterstützt. „Unser Beitrag fällt diesmal natürlich kleiner aus“, erklärt Friedrich Wilhelm Wengeler. „Dennoch wollen wir wieder einen kleinen Beitrag leisten.“ Zuletzt sorgte die Bürgergesellschaft unter anderem für die Anschubfinanzierung für ein Boot der DLRG. „Dieses Wir-Gefühl in Blankenstein, das für unsere Bürgergesellschaft ganz wichtig ist, wollen wir beibehalten. Deshalb unterstützen wir viele gemeinnützige Vereine und Projekte“, erklärt der Vorsitzende der Bürgergesellschaft.
Das Wir-Gefühl auch innerhalb des Vereins nicht zu verlieren, sei in Zeiten von Corona und Abstandsregeln nicht so einfach. Die Kommunikation mit den etwa 100 Mitgliedern gestalte sich schwierig, so Wengeler. „Wir verteilen alle vier bis sechs Wochen einen Rundbrief mit den aktuellen Themen, aber mehr ist nicht möglich. Unsere Stammtische können ja nicht stattfinden“, so Wengeler.
Diskussion um Glühwein war schnell erledigt
Vor einigen Wochen habe man innerhalb des Vorstands noch diskutiert, ob man bei der erstmaligen Beleuchtung des Marktplatzes nicht zumindest Glühwein auf Abstand hätte trinken können, doch dies sei nach den neuen Bestimmungen auch schnell erledigt gewesen, sagt Wengeler. „Wir nehmen die aktuelle Situation so an und ertragen sie mit Ruhe und Anstand und dann wird der 27. Blankensteiner Weihnachtsmarkt im nächsten Jahr stattfinden. Darauf freuen wir uns“, erklärt der Vorsitzende.
Normalerweise großer Aufwand
Drei- bis fünftausend Menschen
versammeln sich in einem normalen Jahr an dem ersten Adventswochenende in Blankenstein und stimmen sich so auf Weihnachtszeit ein.
Kindergartengruppen und Schulklassen und Künstler
sorgen dabei für die musikalische Untermalung.
Normalerweise arbeiten etwa
70 Mitglieder an den drei Tagen des Weihnachtsmarktes vor und hinter den Kulissen
, sie stehen an den Ständen und verkaufen Glühwein und andre Leckereien.