Hattingen. Nach den Ferien starten weiterführende Schulen in Hattingen mit einer Maskenpflicht. Welche Änderungen das für Schüler noch mit sich bringt.

Ganz pragmatisch gehen Schulleitungen mit der Maskenpflicht auch im Unterricht an weiterführenden Schulen um. Wie Holger Hoffmann, Leiter des Berufskollegs Hattingen: „Ich bin froh, dass wir frühzeitig informiert worden sind über die Vorgaben. Die setzen wir jetzt um.“

„Schön ist die Maskenpflicht nicht. Aber die Gesundheit geht vor“, sagt Thorsten Köhne, Leiter des Gymnasiums Holthausen. Derzeit plant er mit seinem Lehrerteam, wie der Unterricht nach den Ferien in Corona-Zeiten gelingen kann. Bei jüngeren Schülern soll beispielsweise eine kleine Pause die Doppelstunden unterbrechen. „Damit sie auch etwas trinken können.“ Jeder Jahrgangsstufe würde für die Pausen ein markierter Platz auf dem Schulhof zugewiesen.

Schulstart mit Maskenpflicht in Hattingen: Ideen der Schulen zur Umsetzung

„Wir halten unsere Schüler an, viel zu trinken. Da müssen wir sehen, wie wir das machen. Ob die Schüler dann einzeln nach vorne kommen, wo ein Abstand von eineinhalb Metern gegeben ist, oder ob wir kleinere Pausen machen“, sagt Hoffmann. Auch für das Pausenfrühstück müsse eine Lösung her. „Dafür müssen die Schüler auf den Hof, Abstand halten.“ Das müsse vermittelt werden – und auf dem Schulhof möglich sein, denn „es bringt ja auch nichts, wenn die Schüler zum Essen das Schulgelände in der Pause verlassen – und dann da im Pulk stehen.“


Hoffmann weist auf ein weiteres Problem hin: Blieben Fenster und Türen der Klassenräume auf, dringe Lärm von einem in den anderen Raum – und „es gibt Durchzug, die Türen knallen“. Überlegt werden soll, ob eventuell in Intervallen gelüftet wird.

Lehrer der Gesamtschule erarbeiten siebenseitiges Hygienekonzept

Ein siebenseitiges Hygienekonzept hat das Lehrerteam der Gesamtschule in den vergangenen zwei Wochen schon ausgearbeitet. Praktikabel und pragmatisch, sagt Schulleiterin Elke Neumann, sollen die Regeln beim Schulstart befolgt werden. Auch die Maskenpflicht. „Das ist sicher nicht so einfach für die Kinder.“ An der Gesamtschule werden zunächst acht Lehrer ausfallen. Das werde den Unterricht einschränken.


Was Ulrike Brauksiepe, Mitglied der Schulpflegschaft am Gymnasium Waldstraße, derzeit nicht als Drama empfindet: „Kinder müssen ja ab der Haltestelle zur Schule bis zur Rückkehr die Maske durchtragen, in der Oberstufe also teils von 6.45 bis kurz vor 16 Uhr. Zwischendurch müsste aus hygienischen Gründen die Maske gewechselt werden. Das ist schwierig. Auch für die Konzentration. Ich halte das für nicht gut, hätte mir praktikablere Vorgaben vom Ministerium gewünscht. Und ein Hitzefrei gibt es für Oberstufen-Schüler ja auch nicht. Es sollen 34 Grad Celsius erreicht werden in der kommenden Woche. Am Gmynasium Waldstraße dürfen die Schüler zwischendurch trinken.“

Das Händewaschen kostet neben dem Lehrermangel Unterrichtszeit

Auch die Handdesinfektion wird Unterrichtszeit kosten, sagt Köhne. „Das Händewaschen kann bei 30 Schülern schon mal dauern. Aber wir werden ab 7.15 Uhr Aufsicht in den Klassenräumen führen, damit die Schüler nach und nach kommen können.“ Maskenverweigerer würden vom Unterricht ausgeschlossen. „Sie gefährden andere.“ Was passiert, wenn ein Corona-Fall an seiner Schule auftritt, „entscheidet dann das Gesundheitsamt. Wir haben eine Liste mit Ansprechpartnern vorbereitet“, erklärt Köhne.